© Denys J.C. Matthies / YouTube / Screenshot

Forschung

Smartphone durch Gesichtsausdruck steuern

Ein Prototyp eines neuartigen Ohrhörers kann Gesichtszüge erkennen und sie in Befehle umwandeln, die an das angeschlossene Smartphone gesendet werden. So könnte man etwa durch einen lächelnden Gesichtsausdruck ein entsprechendes Emoji als Antwort auf eine Nachricht versenden. Aber auch andere Einsatzzwecke sind denkbar, so könnten etwa körperlich eingeschränkte Menschen elektronische Geräte mit dieser Methode steuern.

Möglich wird das durch Elektroden in den Ohrhörern, mit denen die Form des Hörkanals des Trägers durch ein elektrisches Feld erkannt werden kann. Je nach Gesichtsausdruck bzw. Mimik verändert sich diese Form, was von den Ohrhörern registriert wird. Ein Prototyp kann aktuell fünf verschiedene Gesichtsausdrücke mit einer Wahrscheinlichkeit von 90 Prozent erkennen bzw. unterscheiden. Registriert werden kann etwa Lächeln, Zwinkern mit einem Auge, das Öffnen des Mundes, das seitliche Drehen des Kopfes sowie wenn der Träger einen „Shhh“-Laut macht.

Ergänzung

„Wir wollen aktuelle Eingabemethoden nicht ersetzen, sondern sie nur ergänzen“, erklärt Denys Matthies vom Fraunhofer Institut in Rostock laut einem Bericht von New Scientist. Matthies arbeitet an dem entsprechenden EarFieldSensing. Aktuell handelt es sich um ein reines Forschungsprojekt, ob daraus jemals ein kommerzielles Produkt entsteht, ist aus diesem Grund noch offen.

Viele Menschen wollen einen möglichst unauffälligen Weg, mit Technologie zu interagieren, sagt Daniel Ashbrook vom Rochester Institute of Technology in New York gegenüber New Scientist. Auch Ashbrook arbeitet an freihändiger Steuerung von Computern. Derartige Technologie könnte die Steuerung von Smartphones unauffälliger machen, wie er erklärt. Die bisherigen Ergebnisse der Forschung sollen im Mai bei der Human–Computer Interaction Konferenz in Denver im US-Bundesstaat Colorado präsentiert werden.

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Thomas Prenner

ThPrenner

Beschäftigt sich mit Dingen, die man täglich nutzt. Möchte Altes mit Neuem verbinden. Mag Streaming genauso gern wie seine Schallplatten. Fotografiert am liebsten auf Film, meistens aber mit dem Smartphone.

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