So wirkt sich Corona auf die Sterblichkeit in Österreich aus
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Corona hat am Höhepunkt der Infektionswelle bis zu 16 Prozent mehr Sterbefälle als im Durchschnitt der vergangen 5 Jahre verursacht. Diese Zahlen, die sich auf die erste April-Hälfte 2020 beziehen, veröffentlichte die Statistik Austria am Donnerstag. Während die hohe Sterblichkeitsrate nach der exponentiellen Infektionszunahme ein Hinweis auf das tödliche Potenzial des Virus ist, kam Österreich hinsichtlich der Todesfälle bisher recht glimpflich durch die Corona-Zeit.
Nur geringfügig höher
Denn wie die Auswertung der gesamten Monate März und April zeigt, lag die Sterblichkeit insgesamt nur um ein Prozent höher als in den Jahren zuvor. Betroffen waren zumeist ältere Personen mit Begleiterkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes, Herz- oder Nierenerkrankungen. Fast doppelt so viele Männer wie Frauen starben an den Folgen von COVID-19.
Auf Corona gingen im März und April knapp 4 Prozent aller Sterbefälle zurück, teilte die Statistik Austria mit. In dem Zeitraum verstarben in Österreich 15.107 Personen, bei 588 wurde COVID-19 als zugrundeliegende Todesursache angegeben. Auffallend ist allerdings, dass die Sterblichkeit mit 6,5 auf 100.000 Personen in den beiden Monaten höher war als durch chronische Atemwegserkrankungen oder Diabetes.
Deutlich weniger Personen als in den Jahren zuvor nahmen sich in dieser Zeit das Leben (-27,3 Prozent). Auch bei den Herzinfarkten gab es ein Minus von 19 Prozent.
Höchste Sterblichkeit in Tirol
Bei den geschlechterspezifischen Auswirkungen liegt Österreich im weltweiten Trend. So kostete Corona mit 55,1 Prozent mehr Männern als Frauen das Leben. Als auffallendster Faktor gilt weiterhin das Alter. So waren 94 Prozent der an einer Corona-Erkrankung Verstorbenen über 65 Jahre alt.
Regional gesehen war die COVID-19-Sterblichkeit im März und April in Tirol mit Abstand am höchsten (13,9 auf 100.000 Personen), gefolgt von der Steiermark (9,2) und Wien (9,1). Die niedrigste Sterblichkeit wurde in Kärnten und Burgenland beobachtet (2,0).
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