SpaceX bringt 60 von 12.000 Starlink-Satelliten ins All
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Die nächste Phase des Starlink-Projekts von SpaceX hat begonnen: Das Weltraumunternehmen von Elon Musk hat die ersten 60 Kommunikations-Satelliten mit einer Falcon 9-Rakete in der Erdumlaufbahn ausgesetzt. Zwei Prototypen umkreisen bereits seit Februar 2018 zu Testzwecken die Erde. Am späten Donnerstagabend (Ortszeit) ist die SpaceX-Rakete von Cape Canaveral von Florida aus gestartet, nachdem der Abschuss bereits mehrfach verschoben werden musste.
Ein Netzwerk aus Tausenden Flugkörpern soll die Erde mit flächendeckendem Breitbandinternet aus dem Weltall versorgen. Insgesamt 11.927 Mini-Satelliten will das private Weltraumunternehmen SpaceX in den kommenden Jahren ins Weltall schießen. Ziel der kleinen Kommunikations-Satelliten ist es, überall auf der Erde einen leistungsfähigen Internetzugang zu ermöglichen – unabhängig von Mobilfunk und Glasfaserkabeln. Gerade für infrastrukturschwache Weltregionen könnte ein derartiger Internetzugang positive Effekte mit sich bringen.
12.000 Satelliten
Um die grundlegende Versorgung sicherstellen zu können, seien zumindest sechs weitere Starts erforderlich. Nach insgesamt zwölf Raketenstarts mit derselben Ladung könne eine moderate Internetabdeckung erreicht werden, schrieb Musk auf Twitter weiter. Die US-amerikanische Aufsichtsbehörde Federal Communications Commission (FCC) hat bereits vergangenes Jahr eine Genehmigung für die fast 12.000 SpaceX-Satelliten erteilt.
Anders als bei der bisherigen Internet-Versorgung aus dem Weltraum, sollen die Flugkörper nicht fix stationiert sein. Vielmehr sollen sie synchron in einer bestimmten Konstellation die Erde umkreisen. Um die Wege, die die Daten zurücklegen müssen, möglichst kurz zu halten, werden sie im niedrigen Erdorbit platziert – in einer Höhe von ungefähr 550 Kilometern.
Außerdem sehen die Pläne ein riesiges, so genanntes Mesh-Netzwerk vor. In diesem verbindet sich jeder einzelne Satellit laufend mit dem nächstgelegenen, was ebenfalls für mehr Übertragungsgeschwindigkeit sorgen soll.
SpaceX betritt Neuland
"Ja, ich halte das Konzept insgesamt für machbar", sagt Mark Handley, Professor für Computerwissenschaften am University College London. Er hat eine detaillierte Simulation eines solchen Netzwerks gestaltetet. "Aber es ist schwierig und SpaceX geht mit mehreren Technologien gleichzeitig an die Grenzen des Machbaren." Bei dem Ansatz von SpaceX, mehrere Satelliten zu Gruppen zusammenzuschließen und im All Daten zwischen den Satelliten zu übertragen, werde Neuland betreten, so der Wissenschaftler.
Elektroschrott
Ein Hauptkritikpunkt an einem derartigen Kommunikationssystem ist die mögliche Entstehung sowie Anhäufung von Weltraumschrott. Die Starlink-Satelliten sollen jedoch über ausreichend Treibstoffreserven verfügen, um sie nach dem Ende ihrer Nutzungsdauer aus der Umlaufbahn zu entfernen. Geht der Plan auf, verglühen sie schließlich in der Erdatmosphäre.
Neben SpaceX arbeiten auch OneWeb, Telesat und Amazon an ähnlicher Kommunikationsinfrastruktur, allerdings mit bescheideneren Zielen. Die Vision von OneWeb sieht ein Netzwerk aus 600 Satelliten vor. Bei Telesat sind es mindestens 292 und bei Amazon 3236 Stück.
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