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Spatenstich für erste Großwärmepumpe in Wien

Abwärme in Energie um Wandeln: Das ist die Arbeit, die eine Wärmepumpe in der Regel erledigt. Das gilt auch für große Wärmepumpen, und zwar richtig große: Wien Energie plant für Ende 2018 die Inbetriebnahme einer Hochtemperatur-Großwärmepumpe in Simmering, die in Wien 25.000 Haushalte mit Fernwärme versorgen soll. Sie ist damit die leistungsstärkste ihrer Art in ganz Mitteleuropa.

Am Montag wurden die Bauarbeiten dazu, die rund ein Jahr dauern sollen, offiziell mit einem Spatenstich eröffnet. „Die neue Großwärmepumpe ist ein europäisches Vorzeigeprojekt für hochmoderne, umweltfreundliche Wärmeversorgung“, sagt Ulli Sima, Umweltstadträtin in Wien dazu.

So funktioniert die Wärmepumpe

Als Wärmequelle wird bei der Großwärmepumpe in Simmering das Kühlwasser der Kraftwerksanlagen genutzt, in die die nicht mehr nutzbare Wärme aus den Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen abgeleitet wird (Grafik der Funktionsweise). Zwei baugleiche Wärmepumpen mit einem geschlossenen Kältemittelkreislauf bilden dabei die Basis. Die Umgebungswärme wird dabei durch einen mit Strom betriebenem Kompressor verdichtet und erwärmt. Das Kältemittel wird im Anschluss verflüssigt und die entstehende Abwärme wird an das Fernwärmewasser abgegeben.

Die Technik, die dabei zum Einsatz kommt, ist hochkomplex. Ein besonderes Augenmerk wird etwa auch darauf gelegt, dass Fernwärme bereits dann gewonnen wird, wenn die Temperatur der Abwärme nur bei sechs Grad Celsius liegt. Diese Temperatur soll mittels der Großwärmepumpe auf 95 Grad erhitzt werden können. Durch die Hauptleitungen des Fernwärme-Systems von Wien Energie fließen normalerweise allerdings 100 bis 150 Grad. Um dies zu erreichen, wird das Wasser intelligent verteilt.

"Wie eine Herzschlagader"

Die Großwärmepumpe soll rund 40.000 Tonnen Co2-Einsparungen jährlich mit sich bringen. „Wie eine Herzschlagader sorgt die Anlage für einen effizienten Kreislauf, der Wärme in die Wiener Haushalte pumpt – und das mit der sehr hohen thermischen Leistung von 27 Megawatt“, sagt Karl Gruber, Geschäftsführer von Wien Energie.

Der Energieversorger investiert in den nächsten Jahren 460 Millionen Euro in den Ausbau bei Erneuerbaren Energien. Das Projekt „Großwärmepumpe“ ist dabei eines der innovativsten in ganz Europa. Dezentrale Wärmepumpen werden nämlich derzeit vor allem bei einzelnen Gebäuden eingesetzt, nicht jedoch, um Abwärme von Kraftwerken zu nutzen.

Am selben Gelände des Kraftwerks Simmering steht auch der weltweit erste Hochdruck-Wärmespeicher, der 2013 in Betrieb genommen worden war. Dieser sorgt dafür, dass die Wärme genau dann verbraucht wird, wenn sie benötigt wird – zeitlich unabhängig zur Erzeugung.

Disclaimer: Der Beitrag entstand im Rahmen einer entgeltlichen Kooperation mit Wien Energie.

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