© NASA/JPL-Caltech/MSSS

Science

Sturer Marssturm schlecht für Opportunity, gut für Forschung

Ein heftiger Sturm auf dem Mars verdammt den NASA-Rover Opportunity seit Wochen zur Untätigkeit. Durch den aufgewirbelten Staub bekommen die Photovoltaikmodule zu wenig Sonnenlicht, weshalb sich der Rover in den Schlafmodus versetzt hat. Die NASA hofft, dass Opportunity nach Abflauen des Sturms wieder aufwachen wird. Das könnte aber noch eine Weile dauern: Die Wissenschaftler erwarten das Ende des Sturms nicht vor September.

 

Frustriert sind die Forscher deshalb aber nicht, wie space.com berichtet. Andere Sonden nutzen die Gelegenheit nämlich, um mehr über die Verhältnisse während eines solchen Staubsturms, der nur einmal in sechs bis acht Jahren auftritt, zu lernen. Der jüngere Rover Curiosity, der wegen seines Nuklearantriebs nicht auf Sonnenlicht angewiesen ist, untersucht die Größe und Verteilung der Staubteilchen in der Atmosphäre und Druckwellen in der Luft.


Umlaufbahnen

Drei verschiedene NASA-Sonden in Umlaufbahnen um den Mars nehmen den Sturm von oben unter die Lupe. Sie messen die Temperaturverteilung und die Dichte der Staubwolke. Der aktuelle Sturm ist einer der längsten seit den 1960er Jahren und kann Aufschlüsse über das Marswetter geben. Die Forscher haben die Zahl der Messungen von alle zehn Tage auf zweimal pro Woche erhöht. Die Forscher vermuten, dass Stürme auf dem Mars selbstverstärkende Systeme sind. Wenn Staub in der oberen Atmosphäre erwärmt wird, kann das die Luftströme verändern und mehr Staub nach oben tragen.

Das könnte helfen zu erklären, warum manche Stürme nach kurzer Zeit wieder abflauen, während sich andere zu globalen Staubstürmen ausweiten. Die Forscher untersuchen auch die Grenze zwischen Marsatmosphäre und Weltall, um herauszufinden, ob Staubstürme auch Einfluss auf den Verlust der Marsatmosphäre gehabt haben könnten. Vor etwa 4,2 Milliarden Jahren hat der Mars sein Magnetfeld verloren, was geladenen Teilchen von der Sonne ermöglicht hat, die Atmosphäre "wegzublasen", so zumindest die gängige Theorie. Die Wissenschaftler untersuchen, ob die Erwärmung der Atmosphäre durch einen Staubsturm dazu führt, dass mehr Luftmoleküle ins Weltall verschwinden.

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