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© Kurier / Jeff Mangione

Science

TU-Forscher zeigen, wo es in Wien zu eng ist

Die Sicherheitsmaßnahme Nummer 1 im Kampf gegen Corona: Abstand halten. Der effektivste Weg, um weitere Ansteckungen mit SARS-CoV-2 zu vermeiden. Doch die Wiener Gehsteige sind für die aktuelle Situation oft zu eng, sodass der nötige Abstand von ein bis zwei Meter gar nicht eingehalten werden kann. Um die Sicherheit der Wiener zu steigern, fordert Infrastrukturministerin Leonore Gewessler daher, einzelne Straßen in diversen Wohngebieten für Autofahrer zu sperren. Diese sollen so für Fußgänger freigemacht werden. 

Wo Bedarf ist, zeigt eine Wien-Karte, die von Aggelos Soteropoulos und Robert Kalasek, Forscher am Institut für Raumplanung der TU Wien, entwickelt wurde. Laut Soteropoulos sei besonders für Menschen über 65 jeder Schritt vor die Haustüre ein Risiko, denn entgegenkommenden Passanten könnten sie oft nicht mit genügend Sicherheitsabstand ausweichen. 

Bezirkslage

Für die Entwicklung der Karte haben die Forscher zwei Faktoren berücksichtigt: Den Anteil der zu engen Gehsteige und den Anteil der über 65-Jährigen in den jeweiligen Bezirken. Dabei hat sich herausgestellt, dass die Gehsteige speziell in den Außenbezirken oft zu schmal sind. In den Innenbezirken hingegen ist die Bevölkerung älter. 

Besonders in den Innenbezirken 3. oder 5. sowie den Außenbezirken 18. oder 22. sei eine Öffnung für Fußgänger nützlich, um die Ansteckungsgefahr zu minimieren. Unsere Karten sollen einen evidenzbasierenden Überblick liefern und dabei helfen, die richtigen Straßen auszuwählen, die für Fußgänger geöffnet werden sollten“, sagt Aggelos Soteropoulos.

Temporäre Begegnungszonen

Die Wiener Stadtregierung hat bereits reagiert. Noch vor Ostern sind laut Vizebürgermeistern Birgit Hebein von den Grünen vier temporäre Begegnungszonen im 3. Bezirk (Rechte Bahngasse), im 8. Bezirk (Florianigasse von der 2er-Linie bis Skodagasse), im 16. Bezirk (Hasnergasse) sowie im 18. Bezirk (Schopenhauergasse) geplant. Weitere fünf folgen kommende Woche. Auch in Leopoldstadt, Wieden, Margareten, Neubau und Favoriten sind Begegnungszonen geplant. Die Begegnungszonen sollen vorerst bis Anfang Mai gelten. Eine Verlängerung ist je nach Situation aber möglich. 

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