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Vernetzung

TU Wien forscht am "Internet der Geräte"

Das Team um Schahram Dustdar am Institut für Informationssysteme der TU Wien will Systeme aller Art im Alltag automatisieren und so Einsparungen auf vielen verschiedeneren Ebenen erreichen. Höhere Energieeffizienz bei Klimaanlagen ist nur eines von vielen möglichen Einsatzgebieten. Für die Forschung wurde an der Universität das Pacific Controls “Cloud Computing Research Lab” eingerichtet.

Die Aufgabe der TU-Forscher ist es, Software zu entwickeln, die als Schnittstelle zwischen den einzelnen Geräten und dem Überwachungssystem dient. Jene muss garantierten, dass Geräte einen Vorfall direkt an das zentrale Netz übergeben können, welches es dann an entsprechende Stellen weiterleitet. Die möglichen Reaktionen reichen von Energieregulation bis hin zur Fehlerbehebung, wie Dustdar der futurezone erklärt: “Vollkommen automatisierte Bots können auch auf Fehlersuche gehen und simple Probleme direkt lösen.”

Gefahren
Dass derartige Netzwerke auch ein großes Angriffspotenzial bieten, liegt in der Natur der Sache. Dustdar verweist hier auf ausgeklügelte Sicherheitsmechanismen: “Wir forschen hier an sogenannten `Managed Services`, das heißt, die Software läuft auf unternehmenseigenen Rechnern in unternehmenseigenen Datencentern.” Zwar würden kleinere Netzwerke die potenziellen Gefahren verringern, aber “die Effizenzpotenziale sind einfach größer, wenn man größere Einheiten nimmt. Darum vernetzt man nicht nur einzelne Gebäude, sondern ganze Städte beziehungsweise Stromnetze.”

Pacific Controls ist bereits jetzt für ein groß angelegtes Projekt im Wüstenstaat Dubai verantwortlich. Dort wurden Klimaanlagen und Sicherheitssysteme von über 60.000 Gebäuden erfolgreich zentral miteinander verknüpft. So wird etwa die Klimatisierung nachhaltig reguliert und nur dort eingesetzt, wo sich auch tatsächlich Menschen aufhalten. Außerdem werden Alarme im Sicherheitssystem, wie etwa Feuer- und Gas- oder Wassergebrechen, direkt an die entsprechenden Einsatzstellen weitergeleitet.

Einsatz im Gesundheitssystem
Die zukünftigen Einsatzgebiete können noch viel weiter gehen und auch vollkommen andere Bereiche optimieren, Dustdar denkt hier auch an das Gesundheitssystem: "Man könnte etwa steuern, welche Medikamente an welchem Ort benötigt werden und so Transportwege optimieren." Diese Technik könnte auch direkt bis zu den Geräten in den Krankenhäusern gehen: "Jene könnten Events liefern, die man dann miteinander verknüpfen und entsprechend kann. In der Praxis kann man alle möglichen Geräte mit der Technologie ansteuern."

Besonders am Gesundheitssektor ist die Umsetzung in der Praxis nicht zuletzt eine Frage des Gesetzes. So gelten in Österreich etwa weit strengere Gesetze als in Asien, wo man laut Dustdar schon einige Schritte weiter ist.

Die Kooperation von Pacific Control mit der TU Wien ist für die nächsten Jahre gesichert, die Wiener Forschungsergebnisse werden laut Dustdar ab sofort schrittweise auch in der Praxis umgesetzt.

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Thomas Prenner

ThPrenner

Beschäftigt sich mit Dingen, die man täglich nutzt. Möchte Altes mit Neuem verbinden. Mag Streaming genauso gern wie seine Schallplatten. Fotografiert am liebsten auf Film, meistens aber mit dem Smartphone.

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