US-russisches Start-up will Raumschiffe mit Wasser antreiben
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Wasser gilt für viele Weltraumforscher als hochinteressanter Rohstoff, weil es in Wasserstoff und Sauerstoff aufgespalten werden kann. Während Sauerstoff überlebenswichtig für Menschen ist, könnte Wasserstoff als Raketentreibstoff eingesetzt werden. Ein in die USA ausgewanderter, aus Russland stammernder Physiker und Unternehmer legt nun jedoch die Idee vor, Wasser gleich im Rohzustand als Treibstoff zu verwenden. Wie TechCrunch berichtet, hat Michail Kokoritsch in den USA dazu das Start-up Momentus gegründet, das durch den Seed-Accelerator Y Combinator unterstützt wird.
Reichlich im All vorhanden
Kokoritschs Antrieb funktioniert im Grunde so, dass durch Stromzufuhr ein Plasma erzeugt wird und stark aufgeheiztes Wasser als Wasserdampf aus einer Düse austritt. Das Prinzip nennt sich Thermisches Lichtbogentriebwerk. Der Antrieb soll schneller einen größeren Schub erzeugen als ein Ionentriebwerk und dennoch lange Einsatzzeiten für Raumfahrzeuge ermöglichen. Im Gegensatz zu Gasen wie Xenon ist Wasser wesentlich günstiger und tritt im Weltraum häufiger auf, lautet Kokoritschs Argument für Wasser als Treibstoff.
Erster Test Anfang 2019
Sein Start-up Momentus hat bereits Verträge mit dem europäischen Raketenstartanbieter ECM Space abgeschlossen, um 2019 zu Testzwecken erstmals ein eigenes Wassertriebwerk an Bord eines kleinen Satelliten ins All zu bringen. Der "Zeal"-Antrieb soll Wegbereiter für größere Formen des Antriebs werden. Diese könnten u.a. als Antriebe für Raumsonden, zum Aufräumen von Weltraumschrott oder in weiterer Folge zur Erforschung des tieferen Alls eingesetzt werden.
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