Starship absolvierte bisher erfolgreichsten Testflug
Die mehr als 120 Meter hohe Starship-Rakete startete am Donnerstag um 14.25 Uhr MEZ erfolgreich ins All. Nach etwa 3 Minuten konnte sich die obere Stufe erfolgreich von der Booster-Stufe lösen. Der 71 Meter hohe Booster zerschellte im Golf von Mexiko. Eigentlich war eine "sanfte" Wasserlandung geplant, bei zukünftigen Missionen soll der Booster - wie die Falcon-9-Raketen von SpaceX - wieder auf der Erde landen und somit wiederverwendet werden können.
Die obere Stufe Starship führte im Weltraum einige Tests durch, wie etwa das Öffnen der Ladeluke. Künftig sollen mit dem Starship Satelliten ins All gebracht werden - 100 bis 150 Tonnen Nutzlast soll das Starship in die niedrige Erdumlaufbahn (LEO) bringen können. Verzichtet man auf die Wiederverwendung der Rakete seien sogar 250 Tonnen möglich.
Die letzte Hürde - den Wiedereintritt in die Atmosphäre - konnte das Starship allerdings nicht meistern. Eigentlich sollten 18.000 sechseckige Hitzeschilde das Starship vor den enormen Temperaturen schützen, die beim Wiedereintritt entstehen. Das Starship-Team verlor bei dem Manöver allerdings den Kontakt zum Raumschiff, was auf Probleme hindeutet.
Für SpaceX und Gründer Elon Musk ist der Testflug dennoch ein Erfolg. Das Unternehmen schaffte es, das bislang größte Raumschiff der Welt erfolgreich in den Weltraum zu bringen. Außerdem konnten deutlich mehr Daten gesammelt werden als bei den beiden Testflügen zuvor.
Bislang bei jedem Testflug explodiert
Für den mittlerweile 3. Testflug hat das Team von SpaceX einige Änderungen vorgenommen, damit das Raketensystem nicht noch einmal explodiert - oder eine RUD (Rapid Unscheduled Disassembly) durchführt, wie es in Raumfahrtkreisen heißt.
Bei einem ersten Test im vergangenen April war das komplette Raketensystem schon nach wenigen Minuten explodiert. Bei einem zweiten Test im November konnten sich die beiden Raketenstufen zwar trennen, beide waren kurz darauf aber separat explodiert.
Starship besteht im Grunde aus 2 Teilen: der gleichnamigen oberen Stufe, die zugleich als Raumschiff dienen soll, sowie der unteren Stufe, dem Booster Super Heavy. Aktuelle Prototypen sind insgesamt 121 Meter hoch, also etwa 30 Meter höher als die Freiheitsstatue und nur 15 Meter kleiner als der Stephansdom in Wien. Aktuell existieren 4 Starships und 4 Super Heavy Booster, die alle noch Testflüge absolvieren sollen.
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