© NASA/Lee Wingfield

Science

Wissenschaftler starten Rakete in Norwegen

Die NASA startete kürzlich eine Höhenforschungsrakete in Norwegen. Sie ist Teil des sogenannten Cusp Region Experiment-2 (abgekürzt C-REX-2), das von der Universität von Alaska Fairbanks geleitet und von der NASA finanziert wird. Vom Andøya Space Center an Norwegens nördlicher Küste aus flog die vierstufige Rakete in die Atmosphäre. Ihre Aufgabe: Sie soll die Ursache für eine Verdichtung der Erdatmosphäre ergründen. Ein Phänomen, das Wissenschaftler*innen seit Jahrzehnten verblüfft.

30 bis 100 Prozent höhere Dichte

Dass die Atmosphäre an den Polkappen unserer Erde ein ungewöhnlicher Ort, ist nicht neu. Radio- und GPS-Signale verhalten sich seltsam, wenn sie diesen Teil des Himmels durchqueren. Auch Polarlichter sind ein Phänomen, dass nur in diesen Breitengraden auftaucht. Vor etwa 20 Jahren haben Wissenschaftler*innen aber eine weitere Entdeckung gemacht, die sie bis dato nicht zu erklären vermochten: In einem bestimmten Bereich rund 400 Kilometer über dem Boden ist die Luft dichter als üblich. Den Forscher*innen zufolge habe man es mit einer Massesteigerung von 30 bis 100 Prozent im Vergleich zur Umgebungsatmosphäre zu tun.

Ein solches Phänomen sollte ohne entsprechende Veränderungen von Wind, Temperatur oder Ionenbewegung nicht existieren, erklärt Mark Conde, Physiker und Leiter des Experiments vor dem Start. "Es gibt eigentlich nur zwei Möglichkeiten: Entweder gibt es signifikante Veränderungen im Wind oder signifikante Veränderungen in der elektrodynamischen Umgebung - also in der Art und Weise, wie die Ionosphäre mit der Atmosphäre interagiert.“ Ziel des Experiments sei es daher, jene Zeichen zu finden, die auf gestörte Winde oder Störungen in der Ionosphäre hindeuten.

Kollision von Satelliten vermeiden

Die erhöhte Dichte innerhalb der Atmosphäre könne laut den beteiligten Wissenschaftler*innen des C-Rex-2 Satelliten beeinträchtigen. Denn Satellitenbetreiber berechnen die Bahnen ihrer Flugkörper ständig neu. Ist die Luft allerdings unerwartet dicht, kann dies das Risiko einer Kollision mit Orbitaltrümmern steigern oder den Treibstoffverbrauch des Satelliten erhöhen.

Auf der Suche nach Antworten hat C-REX-2 mittlerweile die Wind- und Ionengeschwindigkeit gemessen, wie phys.org berichtet. Nun folge die Analyse der Daten. Dies könne mehrere Monate dauern. Das Team zeige sich allerdings zuversichtlich, dass das Experiment zur Lösung des Rätsels rund um die Luftverdichtung beitragen kann. 

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