Zerstörter Mond könnte Saturn seine Ringe verpasst haben
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Ein Team von Planetenwissenschaftler*innen hat versucht, einige Eigenheiten des Saturns mit Computermodellen aufzuklären. Einerseits ging es dabei darum, das Ringsystem des Gasplaneten zu erklären. Dieses ist mit rund 100 Millionen Jahren relativ jung und ziemlich stabil angesichts einer veränderten Rotationsachse des Saturn. Mit Simulationen haben die Forscher*innen nun eine mögliche Erklärung für die Phänomene gefunden, wie Ars Technica berichtet.
Weggeschleuderter Mond
Ihren Ergebnissen zufolge könnte der Saturn - der aktuell 83 Monde hat - einen weiteren Mond gehabt haben, der mit dem Planet kollidiert ist. Der Mond, dem der Namen Chrysalis gegeben wird, könnte durch die Anziehungskräfte zweier weiterer Monde, Titan und Iapetus, aus seiner Umlaufbahn geworfen und in Richtung des Planeten geschleudert worden sein.
Um Ringe in ihrer heutigen Form zu erzeugen, müsste der Mond den Planeten gestriffen haben, wobei er auseinanderbrach. Ein Teil der Materie wurde von Saturn geschluckt, der größere Teil aber könnte das große Ringsystem aus Staub und Eis geformt haben.
Verhältnis mit Neptun
Mit der Kollision könnte auch die andere Eigenart des Saturn erklärt werden. Vor dem Zusammenstoß könnte der Saturn durch seine Umlauffrequenz um die Sonne in eine schwache Resonanz mit dem weit entfernten Neptun getreten sein. Das könnte seine Rotationsachse geneigt haben. Die Kollision und die Entstehung des Ringsystems könnte die Resonanz jedoch wieder aufgelöst haben, wodurch der Status Quo erklärbar wäre.
Die Forscher*innen betonen, dass die Computermodelle eine mögliche Erklärung für die Situation ergeben, aber keinen Beweis darstellen, dass es sich tatsächlich so zugetragen hat.
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