"Optimale Bedingungen für Leben" am Saturn-Mond Titan
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Forscher der brasilianischen Landesuniversität von Campinas vermuten, dass Einschläge großer Asteroiden ein ideales Ökosystem für Leben auf dem Saturn-Mond Titan erzeugt haben könnten. Neben der Erde ist er der einzige bekannte Himmelskörper, auf dessen Oberfläche sich Flüssigkeiten befinden. Auch weist er eine dichte Atmosphäre auf. Die Oberflächentemperaturen betragen Minus 180 Grad Celsius.
Kleine Seen aus flüssigen Kohlenwasserstoffen wie Methan und Ethan prägen Titans Oberfläche. Etwa 100 Kilometer unter der Eisschicht vermuten Wissenschaftler seit 2012 flüssiges Wasser. Durch Asteroideneinschläge könnten die beiden flüssigen Substanzen vermischt und mit den entstehenden Kratern optimale Bedingungen für Leben erzeugt worden sein, wie die Forscher in ihrer Studie vermuten. Denn flüssiges Wasser, organische Moleküle, also chemische Verbindungen, die auf Kohlenstoff basieren und Hitze durch den Einschlag seien für Mikroben laut dem Forscher Alvaro Penteado Crósta ideal. Auch in Zukunft wäre ein solches Szenario denkbar.
Entstehung von Mikroben
Mithilfe eines Computer-Modells wurde der Einschlag, durch den vor etwa einer Milliarde Jahren der größte Krater Menrva entstanden ist, nachgebildet. Der durch die Hitze entstandene Wassersee dürfte Schätzungen zufolge eine Million Jahre alt geworden sein, bevor er wieder zugefroren ist. Laut den Forschern ist das genügend Zeit, damit Mikroben entstehen.
Auch kleinere Einschläge könnten ein Leben auf dem Titan begünstigt haben, schreiben die Forscher. Mehr Informationen könnte die NASA-Drohne Dragonfly, die im Jahr 2036 auf dem Saturn-Mond landen soll, liefern. Unter anderem soll sie den kleineren Titan-Krater Selk erkunden, der mehrere Hundert Millionen Jahre als ist.
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