© Stephen Kane/UCR

Science

Warum Jupiter keine Ringe wie Saturn hat

Auf den vor kurzem von der NASA veröffentlichten Aufnahme des James-Webb-Teleskops waren sie zu sehen. Die schwachen Ringe des Jupiter. Im Vergleich zu den prachtvollen Ringen des Saturn sind sie - man kann es leider nicht anders nennen - jämmerlich.

Die schwachen Ringe des Jupiter auf einer Aufnahme des James-Webb-Teleskops

Warum das so ist und warum der massivste Planet in unserem Sonnensystem keine Ringe wie der Saturn hat, hat nun ein Forschungsteam rund um den Astrophysiker Stephen Kane von der University of Carolina herausgefunden, berichtet CNet.

Die prachtvollen Ringe des Saturn in einer Aufnahme des Hubble-Teleskops

Der Grund dafür seien die Galileischen Monde des Jupiter, so die Forscher*innen. Die Riesentrabanten des Planeten - Io, Europa, Ganymed und Kallisto - würden alle großen Ringe, die sich bilden könnten, sehr schnell zerstören, wird Kane in einer Aussendung der University of Carolina zitiert.

Deshalb sei es auch sehr unwahrscheinlich, dass Jupiter zu irgendeinem Zeitpunkt in der Vergangenheit große Ringe hatte: "Massive Planeten bilden massive Monde. Das verhindert, dass sie beträchtliche Ringe haben", sagte Kane.

Für ihre Studie, die demnächst in der Fachzeitschrift Planetary Science Journal veröffentlicht werden soll, führte das Forschungsteam dynamische Computersimulationen der großen Jupiter-Monde und von Jupiter selbst durch. Dabei beobachteten sie, wie die sich bildenden Ringe von der schieren Kraft der den Planeten umkreisenden Monde ausgetrocknet wurden.

Die Galileischen Monde des Jupiter

Dass Jupiter keine Ringe habe, sei schade, meinte Kane. Wäre das der Fall, würden sie deutlich heller erscheinen als jene des Saturn, der doppelt so weit von der Erde entfernt sei.

Die Ringe wären auch ein gefundenes Fressen für Astronomen, denn felsige oder eisige Ringe, wie sie rund um den Saturn zu finden seien, würden auch viel über die Vergangenheit von Planeten preisgeben, sagte Kane.

Ringe des Uranus im Visier

Als Nächstes will sich der Astrophysiker deshalb die Ringe des Uranus vornehmen. Die reichen zwar auch nicht an jene des Saturn heran. Kane hofft jedoch über sie herausfinden zu können, warum der Planet so gekippt erscheint.

Er geht davon aus, dass der Kippeffekt auf eine Kollision mit einem anderen Himmelskörper zurückgeht und hofft dies durch die Studie der Ringe des Eisriesen bestätigen zu können.

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare