© Universität Göttingen, Institut für Astrophysik

Science

Zwei neu entdeckte Planeten könnten bewohnbar sein

Ein internationales Forscherteam hat unter der Leitung der Universität Göttigen zwei neue Planeten entdeckt, die der Erde ähnlich sind. Sie befinden sich in der „bewohnbaren Zone“ – hier könnte es Wasser in flüssiger Form geben, wie die Forscher in ihrer Pressemitteilung erklären.

Genau genommen befinden sich die beiden Planeten in der Nähe des „Teegardens Sterns“ – einer unserer nächsten Nachbarsterne, der erst 2003 entdeckt wurde. Seine Distanz zur Erde beträgt rund 12,5 Lichtjahre. Der Stern soll den Wissenschaftlern zufolge etwa 2700 Grad Celsius warm und zehn Mal leichter als die Sonne sein.

Schwerer als die Erde

Nach einer Beobachtungsphase von drei Jahren haben die Wissenschaftler die neuen Himmelskörper um den Stern entdeckt. „Die beiden Planeten gleichen den inneren Planeten unseres Sonnensystems“, erklärt Hauptautor Mathias Zechmeister vom Institut für Astrophysik der Universität Göttingen. Sie seien etwas schwerer als die Erde. Die Astronomen nehmen an, dass  es sich bei diesem Fund um ein größeres System handeln könnte. „Viele Sterne sind offenbar von Systemen mit mehreren Planeten umgeben“, erklärt Co-Autor Stefan Dreizler von der Universität Göttingen. Teegardens Stern sei der kleinste Stern, bei dem bisher das Gewicht eines Planeten direkt gemessen werden konnte.

„Dieser Fund ist ein großer Erfolg des Carmenes-Projekts, das speziell für die Suche nach Planeten um die leichtesten Sterne geplant wurde“, so Ansgar Reiners von der Universität Göttingen, einer der wissenschaftlichen Leiter. Im Projekt Carmenes suchen deutsche und spanische Astronomen seit drei Jahren nach Planeten um Sterne in der Sonnenumgebung. Die nun entdeckten Planeten sind der zehnte und elfte des Teams.

Teegardens Stern und seine beiden Planeten, im Hintergrund unser Sonnensystem.

Besonderer Standort

Planetensysteme um ähnliche Sterne  wurden bisher mit der Transitmethode nachgewiesen. Dafür müssen die Planeten für uns sichtbar vor dem Stern vorbeiziehen und ihn für einen Moment verdunkeln. Das sei nur bei einem geringen Bruchteil aller Planetensysteme passiert. Bei den neuen Planeten wurden solche Transits bisher nicht gefunden, das System hat jedoch einen besonderen Standort am Himmel.

Von Teegardens Stern aus kann man die Planeten des Sonnensystems vor der Sonne vorbeiziehen sehen. „Ein Bewohner der neuen Planeten hätte demnach die Möglichkeit, die Erde mit der Transitmethode zu betrachten“, erzklärt Reiners.

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare