50 Millionen Euro für Industrie-Start-ups
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Die Zusammenarbeit mit der Industrie gilt als eine der Stärken europäischer Start-ups. Der Risikokapitalgeber Speedinvest hat nun einen mit 50 Millionen Euro dotierten Fonds aufgelegt, der gezielt in Start-ups investiert, die Lösungen für die Industrie entwickeln.
"Im Industriebereich gibt es lange Entscheidungszyklen, die Verkäufe sind aufwändig, dafür sind aber auch die Margen höher", sagt Marie-Helene Ametsreiter, die den Fonds leitet. Bisher sei vergleichsweise wenig Geld in Start-ups aus dem Bereich geflossen.
Speedinvest i stellt europäischen Industrie-Start-ups in der frühen Phase zwischen 100.000 und zwei Millionen Euro zur Verfügung. Daneben erhalten die Start-ups auch Unterstützung von den Speedinvest-Experten und Zugang zu den Industrie-Partnern.
Partner aus der Industrie
An Bord sind eine Reihe namhafter Unternehmen, darunter Plansee, Doppelmayr und Wacker Neuson. "Sie erwarten sich Konfration mit Innovation und Informationen zu neuen Technologien", sagt Ametsreiter. Einige der Industriepartner hätten zu ihrer digitalen Transformation schon klare Vorstellungen, andere würden auch nach Innovationen abseits ihres Kerngeschäfts suchen, um sich ein zweites Standbein aufzubauen.
Gesucht werden etwa Unternehmen aus dem Industrial-Tech-Bereich die Big Data- und Datenanalyse-Lösungen entwickeln oder neue Produkte- und Dienstleistungen und Effizienzsteigerungen ermöglichen.
"Spannende Start-ups"
Industrie-4.0-Start-ups seien häufig aus Universitäten in Ländern mit starker klassischer Industrie, wie Russland, dem Vereinigten Königreich, Frankreich oder Deutschland hervorgehen. Vor allem in München habe sich mit Unterstützung der Industrie und auch der Politik ein starkes Ökosystem gebildet. Aber auch in Österreich tue sich einiges, sagt Ametsreiter: "Vor allem in Westösterreich sehen wir spannende Start-ups."
In fünf junge Unternehmen hat der Fonds bereits investiert, darunter das Vorarlberger Start-up crate.io, das Datenbanklösungen für die Industrie anbieten, Senseforce, das Unternehmen bei der Umstellung auf daten- und dienstleistungsorienterte Geschäftsmodelle unterstützt, und das in München ansässige Start-up Twaice, das Daten von Akkus misst und damit Herstellern hilft die Betriebsdauer zu erhöhen und Entwicklungskosten zu senken.
Auswahlkriterien: Team und Vision
Auswahlkriterien seien in erster Linie das Team und die Vision der Start-ups. "Wir sehen uns an, ob am Markt Platz dafür ist", erzählt Ametsreiter. Industrie 4.0 sei ein starkes Thema und es gebe viele Investoren, die das unterstützen: "Das ist eine wichtige Botschaft für das Land und die Szene."
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