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Start-ups

Wiener Start-up-Zentrum setzt auf nachhaltiges Wachstum

Unternehmen, die organisch wachsen, anstatt ihre Idee schnellstmöglich nach oben zu pushen und das Unternehmen dann teuer zu verkaufen: Darauf setzen die Unternehmer Josef Katzgraber und Paul Pöltner mit ihrem Guiding Innovators Hub. Das Team zog vor kurzem in das Holzhochhaus in der Seestadt Aspern ein und will gemeinsam mit Investor Günter Kerbler dafür sorgen, dass Tech-Unternehmen „menschen-zentriert, resilient und langfristig“ wachsen können.

„In den vergangenen zwölf Monaten haben wir uns intensiv mit der Frage beschäftigt, wie ein Ökosystem in Europa aussehen kann, in dem nachhaltig resiliente Unternehmen aufgebaut werden“, heißt es auf futurezone-Anfrage seitens des Teams. „Wir sind überzeugt davon, dass organisches Wachstum für Unternehmen der Schlüssel zum wirtschaftlichen Erfolg ist.“

Organic Venture Building

Der Guiding Innovators Hub Vienna will sich als europäische Drehscheibe mit Standort in der Wiener Seestadt etablieren und gemeinsam mit seinem europäischen Partner-Netzwerk Ökosysteme in den Bereichen Fintech, Blockchain, Cybersecurity und E-Commerce entwickeln. „Gründer und ihre Unternehmen sollen in unserem Hub in ihrer Entwicklung organisch wachsen können. Unser Team lebt einen generalistischen Ansatz, um Spitzentechnologien zu realisieren und dabei Selbstverwirklichung zu ermöglichen. Wir nennen das Organic Venture Building“, sagt Pöltner.

Der Hub sieht sich als strategischer Investor für im Vorfeld ausgewählte Tech-Firmen in bestimmten Geschäftsbereichen. Die Start-ups werden dann im nächsten Schritt zwölf Monate lang begleitet und mit Infrastruktur und Know-how unterstützt. Die Begleitung reicht dabei vom Prototyping bis zum Mentoring. „Wir sind gerade auf einem guten Weg, ein europäisches Netzwerk an Mentoren aufzubauen“, heißt es.

„Wir unterstützen Gründer bei der passgenauen Finanzierung und zeigen alternative Möglichkeiten auf. Der Zugang zu unserem Ökosystem ermöglicht es Unternehmen, sich nachhaltig zu entwickeln. Investoren erhalten einen Wissensvorsprung, um in Zukunftstechnologien exklusiv zu investieren“, so Katzgraber.

"Unser Team lebt einen generalistischen Ansatz, um Spitzentechnologien zu realisieren und dabei Selbstverwirklichung zu ermöglichen. Wir nennen das Organic Venture Building."

Paul Pöltner, Gründer Guiding Innovators Hub

Digitalisierung des Finanzmarkts

Einer dieser Bereiche, der im Hub eine große Rolle spielen wird, ist die Blockchain. „Wir gehen davon aus, dass die Blockchain einen wesentlichen Beitrag zur Digitalisierung des Finanzmarkts beiträgt und in diesem Zusammenhang nicht mehr wegzudenken ist. Davon getrennt, sehen wir das Thema Kryptowährungen als eine weitere Form der alternativen Finanzierung, die, je nach Anwendungsfall, ihre Daseinsberechtigung haben. Uns geht es darum, diese neuen Entwicklungen so einzusetzen, dass sie unter den aktuellen rechtlichen, regulatorischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen gut eingesetzt werden können“, heißt es.

Mit dabei ist mit SimplyTokenized eine blockchainbasierte alternative Finanzierungs-Plattform für europäische Klein- und Mittelbetriebe, die rechtskonform und einfach zu managen sein soll. Ebenfalls dabei ist mit deeplynx ein smarter E-Commerce-Gateway, der 9 Millionen Klein- und Mittelbetrieben in der EU einen Markteintritt in Südostasien ermöglicht. Zudem ist mit FinFortus eine IT-Plattform dabei, die Bankkunden europaweit Zugang zu Digital Assets ermöglichen soll.

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Barbara Wimmer

shroombab

Preisgekrönte Journalistin, Autorin und Vortragende. Seit November 2010 bei der Kurier-Futurezone. Schreibt und spricht über Netzpolitik, Datenschutz, Algorithmen, Künstliche Intelligenz, Social Media, Digitales und alles, was (vermeintlich) smart ist.

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