Runtastic-CEO Florian Gschwandtner fordert positives Denken von Start-ups ein
Runtastic-CEO Florian Gschwandtner fordert positives Denken von Start-ups ein
© runtastic

4Gamechanger Festival

Runtastic-CEO kritisiert österreichische Negativität

Florian Gschwandtner, CEO des österreichischen Vorzeige-Start-ups Runtastic, hat jungen Gründerinnen und Gründern auf dem 4Gamechanger Festival in Wien Mut zugesprochen. Von negativen Rückmeldungen und Zweiflern sollten sich Start-ups nicht verunsichern lassen, sagte Gschwandtner in seiner Keynote am Montagabend: "Wir hatten null Investment. Jeder wusste, warum wir nicht erfolgreich sein würden. Heute verzeichnen wir 150.000 App-Downloads pro Tag und haben 195 Mitarbeiter."

Kleines Land - groß Denken

Jeder, der ein Entrepreneur werden wolle, könne dies schaffen, egal was das Umfeld sage. Einmal mehr kritisierte Gschwandtner die österreichische Kleingeistigkeit in puncto Unternehmertum. "Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass wir ein kleines Land sind, dass die Leute nicht größer denken", sagte der Runtastic-CEO. Um global erfolgreich zu sein, müsse man aber genau das tun. Das erfordere auch eine bestimmte Einstellung. "Es existiert hier eine gewisse Kultur des Jammerns - das könnte besser sein, das funktioniert nicht. Hört auf damit! Es gibt keine Probleme, nur Herausforderungen", forderte Gschwandtner einen positiven Zugang der Start-up-Gründer ein.

Weitere Erkenntnisse, die der Runtastic-Gründer Start-up-Gründern mitgab: Wer erfolgreich sein wolle, müsse nicht nur reden, sondern anpacken und dabei auch bereit sein, Regeln zu brechen. "Es gibt zwei Sorten von Leuten - die mit großen Ideen, und die, welche die Arbeit erledigen können. Beides ist essenziell für den Erfolg eines Start-ups. Man muss folglich herausfinden, zu welchem Typ man gehört und sich den jeweiligen Counterpart mit ins Boot holen", warnte Gschwandtner vor falscher Eitelkeit.

Standort Österreich

Wer glaube, dass ein Start-up gründen eine schnelle Sache oder gut zum schnell reich werden sei, liege falsch. "Start-up-Gründer ist kein Job, das ist eine Lebenseinstellung", sagte Gschwandtner. Dass Österreich wie mit Runtastic erfolgreich bewiesen auch für andere Start-up-Gründer der richtige Standort sein könne, um international groß rauszukommen, glaubt auch Up to Eleven-Geschäftsführer Martin Pansy (ehemals sms.at), der mit dem smarten Türschloss Nuki derzeit den europäischen Markt bearbeitet.

"In Österreich gibt es tolles Personal und wenig Wettbewerb darum. Die Lebensqualität ist gut und auch die Struktur, was die Finanzierung betrifft, ist mittlerweile ganz gut", sagte Pansy. Start-up-Gründer müssten sich im Klaren sein, dass das nächste Google oder Facebook nicht in Österreich entstehen werde. "Wie Runtastic mit dem Thema Fitness-App gezeigt hat, muss man sich eine Nische suchen. In dieser kann man sich auch von hier aus international etablieren. Voraussetzung ist allerdings, dass man schon beim Projektstart genau weiß, wo man mit dem Produkt hin will", ist Pansy überzeugt.

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Martin Jan Stepanek

martinjan

Technologieverliebt. Wissenschaftsverliebt. Alte-Musik-Sänger im Vienna Vocal Consort. Mag gute Serien. Und Wien.

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