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Kooperationen

Wien Energie setzt bei Innovation auf Start-ups

Durch die fortschreitende Digitalisierung wird es notwendig, dass sich Energieanbieter mit neuen Geschäftsmodellen und Lösungen beschäftigen. „Wir wollen innovativer werden und auch neue Kooperationen eingehen“, sagte der Wien-Energie-Chef Michael Strebl beim Antritt seiner neuen Position als Geschäftsführer im Herbst 2016. Seither ist viel passiert.

Wien Energie hat seinen Innovationsprozess komplett neu aufgesetzt. Neben Technikern gibt es jetzt eigene Innovations-Manager, die das kreative Potenzial der Mitarbeiter fördern sollen. In jeder Abteilung gibt es zudem „Inno-Scouts“, die als Ansprechpartner für neue Ideen zur Verfügung stehen.

Dreitägiger Start-up-Day

Doch Wien Energie hat nicht nur gelernt, intern neue Methoden wie Design Thinking in den Unternehmensalltag zu integrieren, sondern hat externe Experten in Form von Start-ups in den Prozess miteingebunden. Im Dezember fand dazu ein dreitägiger Start-up-Day statt, bei dem sich 180 Bewerber aus der ganzen Welt präsentieren konnten.

Drei Unternehmen wurden schließlich ausgewählt, um in den neu geschaffenen Wien-Energie-Accelerator-Space aufgenommen zu werden. Dort haben sie gemeinsam mit Wien-Energie-Experten konkrete Kooperationsmodelle für die Zukunft entwickelt. Mitarbeiter erhielten zwei Monate lang für zwei Tage in der Woche die Zeit, gemeinsam mit Start-ups an den Innovationsprojekten zu arbeiten.

Nach acht Wochen gemeinsamer Arbeit im Zuge des Accelerator-Spaces wurden die Projekte in einer „Innovations-Challenge“ den Entscheidungsträgern präsentiert. Sie wurden nach Umsetzbarkeit und dem wirtschaftlichen Nutzen bewertet und es wurde im Zuge des Events beschlossen, dass alle drei Projekte umgesetzt werden.

Innovations-Challenge

„Die Innovation-Challenge hat neue Wege in unserem Unternehmen geöffnet. Wir haben ganz bewusst unsere gewohnte Welt von Wien Energie mit der neuen,sehr dynamischen Welt von Startup-Unternehmen zusammengebracht.Die Zeiten, in denen man intern was austüftelt, dann auf den Markt bringt und hofft, dass es sich irgendwie verkauft, sind vorbei. Es muss erlaubt sein, Dinge auszuprobieren.Sonst entsteht nichts Neues“, sagt Karl Gruber, Wien-Energie-Geschäftsführer.

Chatbots

Als Publikumssieger ging bei der „Innovations-Challenge“ das Team „Smarte Drohnen“ hervor. Gemeinsam mit einem niederländischen und burgenländischen Start-up haben Wien Energie-Mitarbeiter ein Konzept entwickelt, wie Drohnen dazu genutzt werden können, um optisch automatisiert Schäden an Bauwerken festzustellen. Drohnen könnten etwa dazu eingesetzt werden, an Windkraft- und Photovoltaik-Anlagen Schäden festzustellen. Damit können die Stillstandszeiten reduziert werden. Derzeitige Lösungen könnten auch anderen Versorgern angeboten werden, wodurch noch einmal Extra-Erlöse generiert werden können.

Das Team „ Chatbot“ hat gemeinsam mit dem Wiener Startup onlim an einer Chatlösung gearbeitet, bei der Kundenanfragen automatisiert beantwortet werden können. Der Vorteil ist die Zeit- und Kostenersparnis. Viele Fragen wiederholen sich im Kundenservice und können daher ganz einfach automatisiert von einem Chatbot beantwortet werden. „BotTina“ kann bereits mehr als 600 Fragen beantworten.

Das dritte Innovations-Team beschäftigt sich mit dem Thema „Wartung 4.0“. Augmented-Reality-Anwendungen könnten künftig im Anlagenservice eingesetzt werden. Von Echtzeitdaten zu einer bestimmten Anlage bis zu Wegbeschreibungen zum Kunden sind mit schlauen Brillen alle möglichen Dienstleistungen möglich. Auch hier liegt der Vorteil in der großen Zeit- und Kostenersparnis. So muss zum Beispiel bei bestimmten Fehlern kein Spezialist aus ausländischen Firmen eingeflogen werden, sondern ein Mitarbeiter erhält über die Brille Anweisungen vom Spezialisten und kann die Arbeiten selbst ausführen.

Weitere Kooperationen in Planung

Wien Energie setzt bei seinem Innovationsmodell auf das Zusammenspiel von „alter“ und „neuer“ Wirtschaft, von großen und kleinen Unternehmen. „Wien Energie hat Erfahrung, Ressourcen und Marktzugang“, erklärt Gruber. „Startups punkten mit Schnelligkeit und kreativem Querdenken. Diese Kombination ist sehr fruchtbar.“ Daher soll der Start-up-Day bei Wien Energie auch keine Einmalaktion bleiben.

Disclaimer: Der Beitrag entstand im Rahmen einer entgeltlichen Kooperation mit Wien Energie.

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