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Clever Volume: Günstiger Noise-Cancelling-Ersatz per App

Wer kennt es nicht: Man ist auf dem Weg zur Universität oder Arbeit, hört Musik und muss andauernd die Lautstärke regulieren, da die Umgebungsgeräusche einmal lauter, dann wieder leiser sind. Wer sein Geld nicht in teure Kopfhörer mit ordentlicher Noise-Cancelling-Funktion investieren möchte. muss sich mit einer Softwarelösung helfen.

Dynamische Lautstärke

Eine dieser Softwarelösungen ist Clever Volume von den österreichischen Jungentwicklern yoktolab. Im Hauptbildschirm stehen drei Optionen zur Verfügung, Hier lassen sich die minimale und maximale Lautstärke festlegen, um zu verhindern, dass die Regel-Automatik den Ton zu tief nach unten steuert bzw. das eigene Trommelfell zerstört.

Ebenfalls regulieren lässt sich die sogenannte Konstante. Mit der Option kann ich einstellen, wie schnell Clever Volume auf eine Veränderung der Umgebungsgeräusche reagiert. Ist es beispielsweise immer wieder kurz ruhiger in der Umgebung, verhindert die Konstante je nach Konfiguration ein zu schnelles absenken der Lautstärke.

Individuelle Profile

Nutzt man abwechselnd Kopfhörer unterschiedlicher Hersteller oder Bauart, bietet die App auch eine Möglichkeit zum Anlegen verschiedener Profile. Hier können über einen Graphen manuell die Umgebungslautstärke und Medienlautstärke gekoppelt sowie eigene Minima und Maxima individuell für einzelne Kopfhörer festgelegt werden.

Obwohl Clever Volume mit einer Einblendung suggeriert, dass nur Kabel-Kopfhörer mit der Anwendung funktionieren, können auch Bluetooth-Kopfhörer verwendet werden. Die App reguliert unabhängig vom Anschluss die Medienlautstärke des Smartphones und ist somit auch für drahtlose Headsets geeignet.

Alltagstest

Um die Anwendung auch unter realen Bedingungen zu testen, machte ich mich bewaffnet mit Smartphone, App und einem Paar Kopfhörern auf eine Tour durch Wien. Gleich zu Beginn fiel auf: Ist es um mich herum ruhig und das Minimallevel nicht konfiguriert, knallt der Lautstärken-Regler in den Keller. Mit einem Audio-Level knapp über null können aber auch die jüngsten Gehörgänge unter uns nur sehr wenig anfangen.

Es empfiehlt sich deshalb, das Minimum vorher in ruhiger Umgebung auf einem angenehmen Lautstärke-Level zu fixieren, um später nicht verzweifelt nach der Musik zu suchen. Als dann die ersten Schritte in der U-Bahn-Station zurückgelegt werden, kann Clever Volume erstmalig sein Potenzial beweisen. Da konstant erhöhte Umgebungsgeräusche erkannt werden, wird der Sound-Level stetig angepasst und pendelt sich auf einem angenehmen, aber nicht zu niedrigen Niveau ein.

Gefühlssache

Die Konstante wurde während des Tests auf 30 festgelegt, wie es von den Entwicklern empfohlen wird. Dies hat zur Folge, dass ein kurzes Ansteigen bzw. Absinken des Lärmpegels die Lautstärke nicht verändert. Steht in meinem Fall die U-Bahn etwas länger, wird die gerade laufende Musik wieder leiser. Hält sie nur sehr kurz, werden keine Veränderungen vorgenommen

Trotz der gut funktionierenden Regel-Automatik ist Clever Volume nicht für jedermann geeignet. So habe ich, obwohl das Audio-Level fast immer zur Umgebung passt, ein komisches Gefühl beim Hören meiner Musik, da eine gewisse Konstanz fehlt. Wer damit leben kann, wird mit Clever Volume aber sehr zufrieden sein. Ansonsten wird man um Noise-Cancelling Kopfhörer kaum herumkommen.

Fazit

Clever Volume erledigt seinen Job ordentlich. Gerade für jene, die sich keine Kopfhörer mit Geräuschunterdrückung leisten wollen oder können ist die Anwendung eine gute Alternative. Die laufende Anpassung der Lautstärke mag aber für manche gewöhnungsbedürftig sein. Clever Volume ist als kostenlose sowie Pro-Version für 2,99€ im Play Store erhältlich.

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Amir Farouk

Early-Adopter. Liebt Apps und das Internet of Things. Schreibt aber auch gerne über andere Themen.

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