Blackberry bestätigt Android-Pläne, Umsatz bricht ein
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Das Geschäft des Smartphone-Pioniers Blackberry schrumpft weiter - aber er hält sich in den schwarzen Zahlen. Im vergangenen Quartal erzielte das kanadische Unternehmen einen Gewinn von 51 Mio. US-Dollar (45,4 Mio. Euro). Vor einem Jahr war unterm Strich noch ein Minus von 207 Mio. Dollar herausgekommen, im Vorquartal war das Ergebnis mit 68 Mio. Dollar bereits positiv.
Zugleich fiel der Umsatz im Ende August abgeschlossenen zweiten Geschäftsquartal im Jahresvergleich um fast die Hälfte auf 490 Mio. Dollar, wie der Konzern am Freitag mitteilte. Blackberry verbuchte den Absatz von 800.000 Smartphones - vor einem Jahr waren es noch 2,1 Millionen Geräte gewesen.
Druck auf Blackberry
Ohne Sonderposten betrug der Verlust des Konzern 66 Millionen Dollar. Von Reuters befragte Analysten hatten nicht mit einem derart schlechten Ergebnis gerechnet. Die Aktie geriet vorbörslich unter Druck. Lichtblick waren die anziehenden Erlöse im Software-Geschäft und bei Dienstleistungen: Hier ging es um knapp 20 Prozent nach oben. Für die kommenden beiden Quartale sagen die Kanadier steigende Erlöse vorher und stellen sogar eine Rückkehr in die Gewinnzone bis zum Ende des Geschäftsjahres in Aussicht.
Firmenchef John Chen arbeitet daran, Blackberry eine Zukunft mit einem Fokus auf Software und Dienste für Unternehmen sowie die Vernetzung des Alltags zu geben. Blackberry hatte einst die Anfänge des Smartphone-Geschäfts geprägt, verlor mit dem Trend zu Touchscreen-Geräten aber den Anschluss zu Apples iPhone und Geräten mit dem Google-System Android.
Blackberry mit Android kommt
Nun plant Blackberry offenbar selbst zu Android zu wechseln, zumindest für ein Produkt. Diese Pläne bestätigte Blackberry-CEO John Chen in einer Aussendung. Das bereits in zahlreichen Leaks gezeigte BlackBerry Priv ist ein Android-Smartphone mit Touchscreen sowie ausziehbarer Tastatur. Das Smartphone soll "das Beste der Sicherheit und Produktivität von BlackBerry mit dem großen Ökosystem von Android verbinden." BlackBerry OS werde aber weiterentwickelt, für März sei ein großes Update mit neuen Sicherheitsfunktionen geplant.
Für die Zukunft schließt Chen aber einen Rückzug aus dem Smartphone-Geschäft nicht aus. "Wenn ich kein Geld mit Smartphones verdienen kann, steige ich aus. Es gibt einen Zeitplan, aber ich sage nicht, wann", sagte Chen.
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