Microsoft Lumia 535
Microsoft Lumia 535
© Thomas Prenner

Einsparungen

Microsoft stellt Smartphone-Produktion vorerst ein

Bis zu 1.850 Jobs sollen wegfallen, wie der Windows-Konzern Microsoft am Mittwoch mitteilte. Als Abschreibung und Umbaukosten wird eine Belastung von rund 950 Mio. Dollar (850,6 Mio. Euro) fällig.

Der US-Technologiekonzern Microsoft stellt nach Gewerkschaftsangaben die Herstellung von Smartphones ein. Der Konzern gab am Mittwoch Rationalisierungspläne in dieser Sparte bekannt, die „bis zu 1.850 Jobs“ kosteten. Demnach sind 1.350 Stellen bei Microsoft Mobile in Finnland betroffen, wo die Modelle hergestellt werden, sowie 500 weitere in anderen Ländern.

Keine Smartphones mehr

Gewerkschaftsvertreter Kalle Kiili sagte dazu, Microsoft werde „zumindest im Moment“ keine weiteren Smartphones herstellen. Stattdessen wolle sich das Unternehmen um das Softwaregeschäft kümmern, sagte Kiili der Nachrichtenagentur AFP. Der finnischen Nachrichtenagentur STT zufolge bestätigte der Verkaufschef der Microsoft-Smartphones, Chris Weber, die Gewerkschaftsangaben. Für die Mitarbeiter von Microsoft sei die Ankündigung der Einstellung der Produktion überraschend gekommen, obwohl es „Gerüchte“ gegeben habe, dass etwas passieren werde, sagte Kiili.

Der Großteil des Stellenabbaus trifft Finnland mit 1.350 Stellen. Dort hatte Microsoft für insgesamt über 9 Mrd. Dollar das Handy-Geschäft des einstigen Weltmarktführers Nokia übernommen. Doch der erhoffte Aufstieg im Smartphone-Markt gelang Microsoft damit nicht. Im vergangenen Juli wurden bereits der Abbau von 7.800 Arbeitsplätzen und eine Abschreibung von 7,6 Mrd. Dollar bekanntgegeben. Der Anteil des Microsoft-Systems Windows Phone am Smartphone-Markt lag zuletzt nur noch bei 0,7 Prozent weltweit.

Erst vor einer Woche hatte Nokia dann erklärt, auf den Smartphone-Markt zurückzukehren. Das Geschäft mit Smartphones und Tablets soll demnach über die neu gegründete Firma HMD Global laufen.

Konzernchef Satya Nadell setzt inzwischen statt eines eigenen Smartphone-Geschäfts darauf, möglichst viele Microsoft-Dienste auf konkurrierenden Plattformen wie Googles Android und die iPhones von Apple zu bringen.

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