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Urheberrecht

Großbritannien legalisiert Privatkopie

In Großbritannien ist das Übertragen von legal erworbener Musik oder Videos in andere Formate (etwa von einer CD in eine MP3) sowie das Anlegen von Back-Ups der eigenen CD- oder MP3-Sammlung bislang verboten. Jetzt will das Land sein Urheberrecht aber modernisieren. Der britische Wirtschaftsminister Vince Cable hat am Mittwoch mitgeteilt, dass das Kopieren von CDs und DVDs für den Privatgebrauch legalisiert werden soll. „Dadurch wird das Gesetz in Einklang mit dem gesunden Menschenverstand gebracht“, so Cable zum Guardian.

Suche nach Alternativen
Gegen Filesharer wolle man zudem nicht mehr mit Netzsperren vorgehen, sondern befindet sich nun auf der Suche nach anderen Alternativen. Das im Rahmen der Digital Economy Bill beschlossene Netzsperrengesetz soll neu überdacht werden. Man sei sich zwar klar darüber, dass Urheberrechte respektiert werden müssen und man Filesharer festnageln müsse, jedoch soll dieser Schutz der Werke „angemessen“ sein und andernfalls müssen „Beweise“ vorliegen, so Cable.

Die britische Regierung hat sich bei den beiden Entscheidungen an einer Studie des Universitätsprofessors Ian Hargreaves orientiert, der eine Reform des Urheberrehcts gefordert hatte. Die Koalitionsregierung befolge damit die „umfassenden Schlüsse“ einer unabhängigen Studie, so Cable.

Unterschiedliche Reaktionen
Der britischen Film- und Musikindustrie gehen diese Pläne natürlich nicht weit genug. Sie forderten am Mittwochabend eine rasche Einführung eines „effizienten Systems“ von der Regierung. Nicholas Lansman von der ISPA hingegen begrüßte die Pläne der Regierung. „Die Inhalte-Industrie muss neue, attraktive Geschäftsmodelle für das Internet entwickeln, anstatt den existierenden Modellen hinterherzuhinken“, so Lansman.

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