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Militärtechnik

Chinas mysteriöses Tarnkappen-Kriegsschiff sticht in See

Ein neues chinesisches Kriegsschiff mit Stealth-Eigenschaften ist offenbar zu seiner Jungfernfahrt aufgebrochen. Am vergangenen Wochenende tauchten in sozialen Medien entsprechende Bilder auf. Weitere Details zur Fahrt, etwa die Route oder dergleichen, sind nicht bekannt.

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Bei dem Schiff handelt es sich um eine Korvette, also um ein vergleichsweise kleines und schnelles Kriegsschiff. Korvetten sind größer als konventionelle Schnellboote, aber kleiner als typische Fregatten. 

Optisch erinnert das Schiff laut einem Bericht bei The War Zone an Schwedens Visby-Klasse. Wie bei diesem ist die Kanone in einer gut sichtbaren Kuppel verborgen. Militärblogger schätzen die Länge des neuen Schiffes auf 97 Meter, damit wäre es etwas größer als die Visby-Klasse mit 72 Metern

Die Korvette ist ein weiterer Beleg für Chinas umfassende Fähigkeiten beim Bau militärischer Schiffe. Erst vor wenigen Wochen ist der neue Super-Flugzeugträger des Landes erstmals in See gestochen, nachdem er 2022 vom Stapel gelassen wurde. 

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Frühere Bilder

Die ersten Bilder der Stealth-Korvette sind im November 2023 aufgetaucht. Damals war es am Liaoning Shipyard zu sehen, wo es gebaut wurde. Satellitenbildern zufolge liefen die Konstruktionsarbeiten seit mindestens August 2023. Zusätzlich zum versteckten Hauptgeschütz am Bug ist auf diesen Fotos ein vertikales Startsystem zu erkennen. Zudem sieht es so aus, als könnten auf dem Flugdeck am Heck Helikopter und Drohnen landen. 

Um die Radarsignatur möglichst kleinzuhalten, sind auf dem Schiff möglichst Elemente vorhanden, die Radarwellen reflektieren. Glatte, nach innen geneigte Oberflächen sowie das weitestgehende Fehlen von großen Antennen tragen dazu bei. 

Optisch erinnert die Korvette damit auch an die Zerstörer der Zumwalt-Klasse aus den USA. Jene ist mit 190 Metern allerdings deutlich größer als das neue Schiff aus China.

Pläne unklar

Was genau China mit dem neuen Stealth-Schiff vorhat, ist noch unklar. Andreas Rupprecht, ein langjähriger Beobachter des chinesischen Militärs, schreibt auf Twitter, dass es eine “umfassende Testplattform” sein könnte.

Das würde bedeuten, dass es sich um kein geplantes Serienmodell handelt, sondern dass China damit Technologien austestet, die dann in anderen Schiffsklassen zum Einsatz kommen. 

Auch Tom Shugart vom Center for a New American Security (CNAS) hält das für ein mögliches Szenario. Allerdings gibt es auch Gerüchte, dass es sich dabei tatsächlich um Chinas nächste Klasse an Korvetten handeln könnte. Wenn das der Fall ist, könnte das Schiff künftig bei Begleitmissionen oder der U-Boot-Abwehr zum Einsatz kommen. 

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Angesichts der rapiden Entwicklung des Schiffs dürfte es nicht lange dauern, bis mehr über die künftige Rolle der Korvette bekannt wird, spekuliert The War Zone. China verfügt jedenfalls über ein riesiges Potenzial beim militärischen Schiffsbau. Früheren Analysen der US Navy zufolge sind die entsprechenden Kapazitäten in dem Land 200 Mal höher als in den USA.

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