NSA speichert Metadaten von Millionen Internetnutzern
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr!
Die Speicherung durch "Marina" erfolgt offenbar unabhängig davon, ob eine Person gezielt vom US-Geheimdienst NSA gesucht wird, beschreibt The Guardian. Unter den gespeicherten Metadaten können auch Dinge wie der Verlauf von E-Mail-Konversationen oder Kartendienst-Abfragen gespeichert werden. Alle Metadaten zusammen sollen dazu dienen, ein detailliertes Bild vom Leben einer Person zu zeichnen.
Unter den geleakten Dokumenten zum Thema "Marina" befinden sich Instruktionen für NSA-Mitarbeiter. Laut diesen Instruktionen kann das Programm Zusammenfassungen zu den Online-Aktivitäten von Personen liefern, inklusive veranschaulichender Diagramme. Marina zieht bei seinen Abfragen Daten im Zeitraum eines Jahres heran. Mit dieser Fähigkeit soll der Werdegang von NSA-Zielen besser beschrieben werden können. Das Programm ist allerdings darauf aufgebaut, die Daten einer möglichst großen Personenanzahl zu sammeln. Der Großteil davon wird niemals Ziel des Geheimdienstes sein.
Heimvorteil
Als Quellen stehen Marina eine Reihe von NSA-Sammelstellen zur Verfügung. Unter anderem wird das Prism-Programm herangezogen, aber auch angezapfte Unterseekabel oder Datenbanken von Telekom-Anbietern. 90 Prozent der weltweiten Online-Kommunikation läuft über die USA, was der NSA einen deutlichen "Heimvorteil" verschafft.
In einer Stellungnahme gegenüber dem Guardian betont die NSA, dass man sich mit Aktivitäten im Ausland beschäftige und US-Bürger nicht ohne gesetzliche Voraussetzungen überwacht würden. Und bei den Aktivitäten im Ausland setze die NSA ihre Mittel ein, "um die Nation und ihre Interessen vor Gefahren wie Terrorismus und die Verbreitung von Massenvernichtungswaffen zu schützen".
Kommentare