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Neue iPads: Anfang vom Ende der SIM-Karte

Ein kleines technisches Detail der am Donnerstag vorgestellten iPads sorgte in der Mobilfunkwelt für Aufsehen. Die neuen Tablets iPad Air 2 und iPad mini 3 werden mit einer universellen SIM-Karte ausgeliefert, mit der man per Software einfach den Netzanbieter wechseln kann, ohne den kleinen Chip tatsächlich auszutauschen.

Die "Apple SIM" kann normal entfernt und durch eine herkömmliche Karte ersetzt werden. The Verge spekuliert bereits, dass das schon bald nicht mehr so sein könnte. Demnach könnte Apple planen, den SIM-Karteneinschub komplett aus seinen Geräten zu entfernen und lediglich eine Apple-SIM fix zu verbauen, die dann je nach Provider programmiert wird. Bereits in ein oder zwei Jahren könnte es so weit sein.

Jeder folgt Apple

Apple habe sich bislang immer mit seinen SIM-Vorgaben durchgesetzt. So ebnete Apple mit seinen iPads und iPhones sowohl den Weg für micro- als auch für nano-SIM-Karten. Andere Hersteller zogen nach, aktuell ist nahezu jedes Handy-Spitzenmodell entweder mit einem micro- oder einem nano-SIM-Slot ausgestattet. Auch die Netzanbieter sind dabei mitgegangen, kaum ein Provider will es riskieren, von der Apple-Welt ausgeschlossen zu werden.

Was eine fix verbaute Universal-SIM für die Nutzer bedeutet, ist derzeit kaum absehbar. So könnte es dadurch erschwert werden, schnell zwischen mehreren Geräten zu wechseln und so die Devices noch enger mit dem jeweiligen Provider verknüpfen.

Neues Verhältnis zwischen Betreibern und Kunden

Ian Fogg vom Marktforschungsunternehmen IHS sieht die neue Technologie als einen Vorteil für die Kunden. Dadurch, dass es einfacher wird, zum Betreiber mit den jeweils günstigsten Tarifen zu wechseln, kämen die Gewinne und Umsätze der Mobilfunkkonzerne unter Druck. Anfangs wird die neue Technologie nur in Großbritannien und den USA von den Handynetz-Betreibern unterstützt. In Deutschland sträubt sich Platzhirsch Telekom gegen die Neuerung. „Wir werden das Gerät in Deutschland nicht mit der Apple-Sim anbieten“, sagte ein Telekom-Sprecher. Telekom-Rivale Vodafone wollte sich dazu nicht äußern.

Als eines der ersten Unternehmen bekam der Telekom-Zulieferer Gemalto die Folgen der Apple-Ankündigung zu spüren. Die Titel des niederländisch-französischen Konzerns brachen um zehn Prozent ein und fielen auf den tiefsten Stand seit zwei Jahren. Gemalto stellt Chips her, die in Sim-Karten eingebaut werden.

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