So schützt du dein Notebook vor der Sommerhitze
Wenn die Temperaturen in astronomische Höhen klettern, ist das nicht nur für Menschen unerträglich, sondern auch für Elektrogeräte. Gerade im Homeoffice, wo man selten eine Klimaanlage hat und sich vielleicht auf den Balkon oder in den Garten flüchtet, können Laptop und Smartphone schnell überhitzen. Wir haben ein paar Tipps, wie sich das verhindern lässt.
Warum überhitzen die Geräte – und was passiert dann?
Wenn sie besonders viel Leistung bringen müssen, dann heizen sich Laptops auf. Bei einigen reicht schon Video-Streaming, andere kommen bei Computerspielen oder bei Medienbearbeitung an ihre Grenzen. Je heißer die Geräte werden, desto lauter werden ihre Lüfter (wenn das Gerät welche besitzt). Die Sommerhitze verstärkt das.
Dann arbeiten Computer, Tablet und Smartphone langsamer oder stürzen ab. Die meisten modernen Geräte warnen ihre Nutzer*innen, wenn sie eine kritische Temperatur erreichen. Im Notfall schalten sie sich selbstständig ab, um Schäden zu vermeiden.Die Hersteller empfehlen eine Betriebstemperatur zwischen 10 und 35 Grad Celsius. Bei 50 Grad können die Geräte Schäden davon tragen.
Keine direkte Sonne
Die oberste Regel ist, Elektro-Geräte vor Sonneneinstrahlung zu schützen. Man kann trotzdem auf dem Balkon oder im Garten arbeiten, solange Laptop, Handy und Tablet im Schatten bleiben und nicht auf heißen Untergründen, wie etwa von der Sonne aufgeheizte Stein, abgelegt werden.
Auf keinen Fall sollte man Geräte in der prallen Sonne laden, weder das Smartphone über eine Powerbank, noch das Notebook mit dem Netzteil.
Ein Klassiker für Hitzeschäden ist, Laptop oder Tablet im Auto zu lassen. Dort werden die 50 Grad schnell überschritten.
Der richtige Standort
Ein Arbeitsplatz am Fenster ist schön, aber auch hier ist Technik gefährdet. Scheint die Sonne lange durchs Fenster auf den Laptop oder den Standrechner, heizt sich dieser schnell auf.
Essenziell ist, dass die Lüftungsgitter frei sind. Das gilt zu jeder Jahreszeit, weshalb man Laptops auch nie mit ins Bett nehmen oder auf Kissen ablegen sollte.
Im Sommer ist es besonders unklug, das Notebook auf dem Schoß zu haben. Sind die Lüfter unten oder seitlich, blockiert man sie und bekommt zusätzlich sehr heiße Luft auf die Beine geblasen.
Das Gerät sollte auf einem Tisch stehen. Dort kann man mit einem Laptop-Ständer zusätzlich für bessere Luftzirkulation sorgen. Einige dieser Ständer haben externe Lüfter, die das Gerät herunterkühlen.
Lüfter reinigen
Je mehr Staub sich auf den Lüftern des Notebooks ablagert, desto schlechter arbeiten sie. Deshalb sollte man sie in regelmäßigen Abständen reinigen. Theoretisch kann man das Gerät von außen reinigen und wer sich nicht gut auskennt, sollte das Aufschrauben ohnehin vermeiden.
Stattdessen gibt es spezielle Druckluftsprays (ab 5 Euro), mit denen man Staub aus den Lüftern blasen kann. Dafür muss das Gerät ausgeschaltet und vom Stromnetz getrennt sein. Die Düse des Sprays wird schräg an die Lüftungsschlitze angesetzt. Hierzu sei aber gesagt, dass man mit Druckluft den Dreck natürlich auch im ganzen Gerät verteilt.
Bei Stand-PCs muss das Gehäuse in jedem Fall aufgeschraubt werden, aber auch hier kann man mit Druckluft und Wattestäbchen arbeiten. Wichtig ist immer, dass die Lüfter sich nicht bewegen, da sie sonst kaputt gehen können.
Auch wenn das immer wieder empfohlen wird, sollte man die Lüfter nicht mit dem Staubsauger absaugen, da der Lüfter so kaputtgehen kann. Wer nichts riskieren will, bringt sein Gerät zur professionellen Reinigung in ein Fachgeschäft. Das kostet meist zwischen 40 und 100 Euro, ist aber billiger als ein Neukauf oder eine Reparatur.
Performance verbessern
Generell gilt, dass alle Programme und das Betriebssystem aktuell sein sollten. Denn Updates sorgen nicht nur für höhere Sicherheit, sie optimieren auch die Leistung.
Merkt man schon, dass der Computer ungewöhnlich langsam wird, sollte man im Taskmanager (Windows) oder der Aktivitätsanzeige (Mac) nachschauen, welche Programme den Rechner besonders fordern. Was man nicht dringend braucht, sollte man schließen.
Vor allem Internet-Browser brauchen viel Leistung, weshalb man alle Tabs und Fenster schließen sollte, die man nicht nutzt. Merkt man, dass der Computer langsam wird, sollte man ihn neu starten oder ausschalten und langsam abkühlen lassen.
Abkühlen nicht beschleunigen
Wenn sich ein Laptop, Tablet oder Smartphone überhitzt, sollte man es bei Raumtemperatur abkühlen lassen und keinesfalls in den Kühlschrank legen. Der rasche Temperaturabstieg könnte dazu führen, dass sich an den Komponenten Kondenswasser bildet. Stattdessen sollte man es in den Schatten, idealerweise in einem Innenraum, legen und ruhen lassen.
Energieoptionen
Aktiviert man den Energiesparmodus – auch wenn das Gerät an den Strom angeschlossen ist oder gar keinen Akku besitzt – wird der Computer nicht seine volle Power ausnutzen. Dadurch wird er auch weniger heiß.
Sowohl bei Mac als auch bei PC kann man die Leistung in den Einstellungen erhöhen, beziehungsweise drosseln. Wird der Computer schnell heiß, sollte er so sparsam wie möglich arbeiten.
Akku bläht sich auf
Hat sich das Gerät so stark erhitzt, dass der Akku beschädigt wurde, kann dieser sich aufblähen. Das sieht man schnell daran, dass das Gehäuse sich wölbt. Diese Verformung und hohe Temperaturen können einen Kurzschluss im Akku auslösen und eine Kettenreaktion, die zum explosionsartigen Abbrennen (Thermal Runaway) führt.
Aufgeblähte und defekte Akkus bringt man zum Mistplatz bzw. zur Problemstoffsammelstelle.
Entwickelt sich Rauch oder ein starker chemischer Geruch, bringt man den Akku bzw. das Gerät ins Freie: Es herrscht Explosionsgefahr. Dann taucht man ihn in Wasser und lässt ihn dort mehrere Stunden, da er sich immer wieder entzünden kann.