Delfine werden durch lebensechte Roboter in Wasserparks ersetzt
Schon bald könnten Delfine in Wasserparks durch Roboter ersetzt werden. Die sind von den echten Tieren kaum zu unterscheiden und können auf Fragen reagieren, sich von Besuchern in Wasserparks berühren lassen oder in riesigen Aquarien in Einkaufszentren eingesetzt werden.
Entwickelt werden die Maschinen vom US-Unternehmen Edge Innovations in Zusammenarbeit mit einer neuseeländischen Firma. Gesteuert werden die Roboter von einem Mitarbeiter im Wasserpark, sodass sie bei Fragen von Kindern etwa nicken können.
Keine Gefangenschaft mehr
Der Prototyp wiegt über 270 Kilogramm und ist vom echten Tier nicht zu unterscheiden, wie ein Test mit mehreren Personen gezeigt hat. Für die Wasserpark-Industrie, die sich laut US-Designer Roger Holzberg seit einem Jahrzehnt mit Umsatzrückgängen konfrontiert sieht, könnte das eine profitable Veränderung sein.
Denn der "Hunger der Öffentlichkeit, mehr über diese Tiere zu lernen und sie zu erleben", sei nach wie vor groß sagt er. Holzberg hat unter anderem für Walt Disney als Kreativdirektor gearbeitet hat und war für den Online- und Gamebereich zuständig. Nun betreibt er Edge Innovations.
Schon bald könnten die Roboter Einzug in chinesische Wasserparks halten. Wann genau, ist aber noch unklar. Laut den Entwicklern der Roboter seien die Maschinen aber generell eine ansprechende Alternative, zumal Marine Parks weltweit aufgrund ethischer Bedenken immer mehr unter Druck geraten, die Haltung von echten Walen und Delfinen einzustellen, wie The Guardian berichtet.
Teure Investition
Holzberg zufolge sei es an der Zeit, der Industrie ein neues, menschlicheres Image zu verpassen. Eine große Hürde gibt es allerdings: der Preis. So kostet ein Roboter-Delfin umgerechnet etwa 23 Millionen Euro - das Vierfache eines lebenden Delfins.
Laut Li Wang von Edge Innovations sei die Maschine auf lange Sicht dennoch billiger als die Haltung eines echten Tieres. Das Futter etwa entfällt, aber auch die mühevolle Erhaltung der nötigen Wassertemperaturen. Den Tieren jedenfalls würde der robotische Ersatz zugute kommen: Tümmler etwa leben durchschnittlich weniger als 20 Jahre in Gefangenschaft, in der freien Wildbahn hingegen bis zu 50.