Digital Life

Erste Olympische Spiele der Logik in Wien

Im Rahmen des "Vienna Summer of Logic" (VSL) vom 9. bis 24. Juni haben auch die ersten Olympischen Spiele der Logik ihre Premiere. Dabei handelt es sich um eine Zusammenfassung wichtiger Informatik-Wettbewerbe, von denen mittlerweile auch viele Impulse zur Klärung von Fragen an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Industrie ausgehen, erklärten die Veranstalter gegenüber der APA.

Knifflige Fragen

"Diese Competitions gibt es nun seit mindestens 15 Jahren. Seitdem werden sie bei einschlägigen Konferenzen von den verschiedenen Forschungs-Communities forciert", so Thomas Krennwallner vom Institut für Informationssysteme der Technischen Universität (TU) Wien und Organisator der ersten "FLoC Olympic Games" ("FLoC" steht für "Federated Logic Conference", Anm.). Im Vorfeld tüfteln Vertreter vieler wissenschaftlicher Richtungen an kniffligen Fragen, die sie im Rahmen der Wettbewerbe an Fachkollegen richten. Immer öfter stellen aber auch Industrie-Unternehmen Probleme aus ihrer Praxis vor und hoffen auf neue, kreative Lösungen.

Die Aufgabenlisten werden dann in logische Sätze überführt, die die Logik-Athleten - in dem Fall von Forschern entwickelte Computersysteme - verstehen können. Diese "High-Level-Applications" suchen dann autonom nach Lösungen. Je mehr Aufgaben sie bewältigen, desto besser das Abschneiden der universitären Teams aus aller Welt. In einigen Wettbewerben geht es beispielsweise darum, mit Programmen Fehler in anderen Programmen zu finden, um das Auffinden von logischen Fehlern in Computerchips oder das Erstellen von mathematischen Beweisen.

Schnelle Lösung komplexer Probleme

Vor allem der Frage, in welchen Zeiträumen Systeme Probleme lösen bzw. einen guten Lösungsvorschlag liefern, kommt laut Krennwallner große Bedeutung zu. Viele Probleme sind derart komplex, dass die Anzahl möglicher Lösungen und damit der benötigte Rechenaufwand exponentiell ansteigen. Die eine, richtige Antwort zu suchen ist daher oft nicht sinnvoll, weil unökonomisch.

Im Mittelpunkt stehe "die Verheiratung von Theorie und Praxis", wie es Krennwallner ausdrückte. Die Ergebnisse dieser geistig-sportlichen Wettbewerbe haben handfeste Relevanz in Forschung wie in der Industrie. In der Szene sehe man sich genau an, was die Stärken erfolgreicher Systeme sind und versucht davon zu lernen. Der Stellenwert der Bewerbe sei daher entsprechend hoch.

Live-Übertragung

Obwohl die eigentlichen Wettbewerbe in Schaltkreisen ablaufen, sollen sie der Öffentlichkeit nicht ganz verborgen bleiben: Für Informatik-Interessierte gibt es daher kommentierte Live-Übertragungen auf "Großbildschirmen" an der TU Wien. Die Preisverleihungs-Zeremonien finden am 17. und 21. Juli statt, heißt es seitens der TU. Der olympischen Tradition folgend sollen die "FLoC Olympic Games" künftig alle vier Jahre stattfinden.

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