Europas größtes 3D-gedrucktes Haus besteht aus 333 Tonnen Beton
Im deutschen Heidelberg ist das größte 3D-gedruckte Haus Europas entstanden. Es besteht aus 333 Tonnen Druckbeton, der aufeinandergeschichtet wurde. Die Schlüssel für das 54 Meter lange, 11 Meter breite und 9 Meter hohe Gebäude wurde offiziell an den Rechenzentrumbetreiber Heidelberg iT übergeben.
Seine wellenförmige Fassade hat ihm den Namen "Wavehouse" (Wellenhaus) beschert. Entworfen wurde es von SSV Architekten, gebaut von der Krausgruppe und gedruckt wurde es von PERI 3D. Es besteht aus 100 Prozent recycelten Materialien, die von Heidelberg Materials geliefert wurden, heißt es in einer Pressemeldung. Sie sollen sich bei einem Rückbau fast sortenrein in Sand, Kies und Zementstein getrennt werden können.
Verringerter CO2-Fußabdruck
Dabei wurde auch auf den CO2-Fußabdruck des Materials geachtet. In Österreich zahlt die Herstellung des Bindemittels Zement zu 3,3 Prozent in die nationalen Treibhausgasemissionen ein. Laut Heidelberg Materials wurde der CO2-Verbrauch bei dem verwendeten Bindemittel um 55 Prozent gegenüber herkömmlichem Zement verringert. Die Trockenmischung ist um die Hälfte grobkörniger (4 statt 2 Millimeter). Dadurch wird weniger Bindemittel benötigt.
Schneller Baudruck, auch in Österreich
Der Drucker von PERI 3D wird über der Baufläche montiert und legt das Haus Schicht für Schicht an. 170 Druckstunden wurden zwischen 31. März und 17. Juli 2023 für den Rohbau benötigt. Der anschließende Innenausbau dauerte bis Dezember 2023. Der Baudrucker COBOD BOD2 druckt mit einer Geschwindigkeit von einem Meter pro Sekunde.
PERI 3D hat bereits mehrere Häuser-Premieren gefeiert, darunter auch das erste 3D-gedruckte Gebäude in Österreich. Es steht im niederösterreichischen Hausleiten und ist ein 125-m2-Bürogebäude der Strabag. Es wurde 2021 in nur 45 Stunden gedruckt.