Erstes 3D-gedrucktes Haus darf legal bewohnt werden
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr!
Ein Pensionisten-Paar in den Niederlanden wird im August in ein 3D-gedrucktes Haus einziehen. Es ist das erste Haus in Europa, dessen tragende Wände aus dem 3D-Drucker kommen, das gesetzlich zugelassen ist und vermietet werden darf.
Elize Lutz (70) und Harrie Dekkers (67) zahlen 800 Euro im Monat für 94 Quadratmeter Wohnfläche, mit 2 Schlafzimmern und einem Wohnzimmer. Bleiben dürfen sie allerdings nur 6 Monate. Die Erstbewohner für das Haus mussten sich bewerben, das Paar wurde schließlich ausgewählt, berichtet der Guardian. Das Paar ist froh darüber: Schließlich sei es nur die Hälfte der Miete, die normalerweise für ein Haus in dieser Größer und dieser Lage fällig wäre.
Das Haus ist das erste von 5 3D-gedruckten Häusern, die in Bosrijk, einem Vorort von Eindhoven, errichtet werden. Hinter dem Projekt steckt die Baufirma Saint-Gobain Weber Beamix. Laut ihr ist das Design des Hauses von einem Felsen inspiriert. „Es ist wunderschön“, sagt das Paar: „Es fühlt sich wie ein Bunker an – sehr sicher.“
Aus Beton gedruckt
Gedruckt wurde es aus Beton. Dazu wurde der Druckkopf und Extruder an einem Kran montiert. Schicht für Schicht wurden dann die Wände aufgetragen. Insgesamt sind so 24 Elemente entstanden. Diese wurden dann zum Bauort transportiert und auf dem Fundament aufgestellt. Dann wurden die Fenster und das Dach eingesetzt.
Insgesamt dauerte der Bau ein halbes Jahr lang. Laut dem Unternehmen betrug die reine Druckzeit 120 Stunden. Das Ziel ist zukünftig alles direkt vor Ort aus einem Guss zu drucken. Laut dem Bauunternehmen könne das Haus dann in weniger als 5 Tagen gebaut werden.
7 Bilder
Auf dieses Ziel wird jetzt Schritt für Schritt hingearbeitet. Beim fünften Haus des Projekts, ein dreistöckiges Haus mit 3 Schlafzimmern, will man alles vor Ort drucken. Zudem sollen auch andere Einrichtungen des Hauses aus dem 3D-Drucker kommen, um die Produktionskosten zu senken.
Künftig sollen Häuser aus dem 3D-Drucker also nicht nur schneller gebaut werden, sondern auch günstiger sein als traditionell errichtete Häuser. Das Bauunternehmen betont, dass die Betonkonstruktion sehr energieeffizient sei. Sie habe eine gute Isolation, zudem sei das Haus an das Fernwärmenetz angeschlossen.
Kommentare