Digital Life

Google-Keynote von Protesten unterbrochen

Man hätte es im Vorfeld durchaus erahnen können, dass die diesjährige Google I/O nicht ganz ungestört verlaufen würden. Immerhin gibt es in San Francisco seit Monaten anhaltende Proteste gegen Tech-Firmen - häufig mit dem Vorwurf, dass das Leben für “normale” Menschen aufgrund der vielen hochbezahlten Beschäftigten in der Tech-Branche nahezu unleistbar geworden sei. Mieten sind in San Francisco und der Bay Area mittlerweile auch für Gutverdienende eine krasse Herausforderung.

Google, insbesondere die Google-Busse, die Mitarbeiter nach Mountain View ins Headquarter bringen, sind zu einer Art Symbol für diese Proteste geworden.

Störaktionen

So kam es nun auch im Rahmen der Auftakt-Keynote zur Google I/O zu zwei Störaktionen. Zunächst stürmte eine Frau vor die Bühne und hielt ein Transparent hoch, auf dem stand “Google, you need to develop a conscience”, also Google solle sich ein Gewissen aneignen. Den Spruch schrie sie auch in die Menge, während auf der Bühne gerade die neue Android-Version präsentiert wurde. Für einen Moment fiel die Aufmerksamkeit der versammelten Presse dann auch auf die Frau, allerdings wurde sie recht rasch aus dem Raum geführt.

Google-Entwickler Dave Burke, der gerade seine Präsentation hielt und über Batterielebensdauer sprach, reagierte mit einem Witzchen darauf: Android L biete künftig verbesserte Akkulaufzeiten, “sogar während Protesten”.

Gegen Ende der Keynote wurde diese dann noch einmal von einem Mann aus den hinteren Reihen unterbrochen. Seine Agenda war ein wenig anders: Er beschuldigte die Google-Mitarbeiter für einen totalitären Konzern zu arbeiten, der Roboter baue, die Menschen töten. Auch er wurde aus dem Raum geführt.

Unklar

Es blieb zunächst offen, welchen Protestgruppen die beiden Aktivisten zuzurechnen waren. Laut US-Medienberichten soll es aber jedenfalls im Vorfeld der I/O Ankündigungen für Proteste gegeben haben. Damit sollte Aufmerksamkeit dafür geschaffen werden, wie viel Geld die Menschen in der Tech-Branche verdienen und wie wenig für “normale” bzw. andere Jobs bezahlt werde.

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Claudia Zettel

ClaudiaZettel

futurezone-Chefredakteurin, Feministin, Musik-Liebhaberin und Katzen-Verehrerin. Im Zweifel für den Zweifel.

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