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"Hidden City-Hack": Airlines gehen gegen populären Diskont-Trick vor

Wer sich durch den Dschungel der Online-Flugpreise kämpft, wird feststellen, dass es riesige Unterschiede und nicht nachvollziehbare, starke Preisschwankungen gibt. Diese unterschiedlichen Preise machen sich Reisende offenbar immer mehr zunutze, um an günstigere Tickets zu kommen. Die deutsche Airline Lufthansa, geht jedenfalls nun gegen Kunden vor, die den so genannten "Hidden City-Hack" nutzen.

Bei diesem Diskont-Trick buchen Fluggäste nicht den teuren Flug zwischen zwei beliebten Städten. Stattdessen schauen sie sich nach einer Flugverbindung um, bei der den beliebten Hub nur zum Unstetigen nutzen sollten.

So geht der "Hidden City-Hack"

Trotz eines zusätzlichen Fluges sind solche Routen häufig günstiger, als die Direktverbindung zwischen zwei beliebten Flughäfen. Statt umzusteigen, verzichten die "Hidden City-Hacker" auf den Weiterflug und sind auf diese Weise billiger einen beliebten Hub angeflogen. Voraussetzung ist, dass man nur mit Handgepäck unterwegs ist.

Um solche Tricks künftig unterbinden zu können, hat die Lufthansa ihre Anwälte auf einen Fluggast angesetzt. Dieser hat einen Flug von Seattle nach Oslo gebucht, mit einem Zwischenstopp in Frankfurt. Doch statt von Frankfurt nach Oslo zu weiterzufliegen, hat der Passagier einen Flieger von Frankfurt nach Berlin genommen.

Tausende Euro gespart

Obwohl diese Art einen Flug zu buchen eigenartig anmutet, hat sich der Beklagte laut einem Gerichtsdokument 2112 Euro erspart. Diesen Betrag fordert die Lufthansa nun vom Passagier zurück. Im Dezember wurde die Klage von einem Berliner Gericht abgewiesen und für unzulässig erklärt. Nun geht die Sache in die nächste Runde und sorgt für hitzige Debatten.

Der Luftfahrtexperte Robert Mann kritisiert im britischen Guardian die Airlines scharf: Airlines würden Flugtickets anbieten, deren Preis um einen Faktor 10 variiert und zwar auf derselben Strecke für dasselbe Produkt. Dass sich Fluggäste diese nicht nachvollziehbare Preisgestaltung zu Nutze machen und das Beste für sich herausholen wollen, sei mehr als verständlich. Dass die Airlines gegen diese Passagiere vorgehen, gleichzeitig aber an der Preispolitik festhalten, gehe nicht zusammen, so Mann.

Airlines in der Kritik

Das Phänomen des "Hidden City-Hack" gebe es bereits seit Jahren. Nun hätten allerdings Webseiten wie skiplagged.com damit begonnen, die Preisgestaltung der Airlines für ihre Zwecke zu kommerzialisieren. Das habe die Fluggesellschaften auf den Plan gerufen. Allerdings, so der Brancheninsider, sei es für die Airline wesentlich aufwendiger, "Hidden City-Hacker" zu identifizieren, als der Streitwert selbst.

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