Mexikaner kaufen Fake-Handys, die sie Räubern aushändigen können
In den öffentlichen Verkehrsmitteln in Mexiko-Stadt sind bewaffnete Raubüberfälle so häufig geworden, dass sich die Fahrgäste etwas Besonderes haben einfallen lassen: Sie decken sich mit Fake-Handys ein, um im Falle eines Überfalles nicht ihre echten Smartphones an die Räuber aushändigen zu müssen. Das berichtet die Nachrichtenagentur AP.
Die nachgebildeten Smartphones kosten demnach zwischen 15 und 25 Dollar und sollen täuschend echt aussehen. Außerdem haben die Geräte einen Start-Bildschirm, herkömmliche Tasten und die Metallplatte im Inneren soll für das richtige Gewicht sorgen.
Wie Betroffene gegenüber AP erklären, müsse bei einem Raubüberfall das Smartphone sehr schnell ausgehändigt werden. Ansonsten riskiere man Schläge oder gar angeschossen zu werden. Ein Verkäufer von Fake-Handys weist jedoch darauf hin, dass das Aushändigen von gefälschten Smartphones nicht gerade ungefährlich sein kann.
Auch nicht ungefährlich
"Wenn die Räuber erkennen, dass man sie mit einem gefälschten Handy übers Ohr hauen will, hat man bestimmt ein Problem", zitiert die AP. Dies veranlasse wieder andere Pendler, sich ein sehr günstiges, aber echtes Zweit-Handy zuzulegen, um im Falle eines Raubüberfalles ein richtiges Gerät übergeben zu können. Eine Bewohnerin erklärt außerdem, dass die Pendler mittlerweile immer darauf achten, etwas Bargeld bei sich zu haben, da die Kriminellen ein "Ich habe kein Geld" nicht akzeptieren.
In den ersten vier Monaten des Jahres kam es in der mexikanischen Hauptstadt jeden Tag zu durchschnittlich 70 bewaffneten Raubüberfällen. Von 2017 auf 2018 haben derartige Überfälle um 22 Prozent zugenommen.