Nachbarn treten Tür ein, weil Alexa laut Musik abgespielt hat
Besorgte Nachbarn ließen die Tür einer Hamburger Wohnung aufbrechen, weil aus dieser über mehrere Stunden lang laute Musik zu hören war. Das Musiksystem wurde von Amazons Sprachassistent Alexa gesteuert, die offenbar versehentlich die Wiedergabe startete, obwohl niemand zuhause war. Das berichtet die Hamburger Boulevard-Zeitung Express in ihrer Online-Ausgabe.
Laut dem Bericht traf die Polizei an einem Sonntagmorgen bei der Wohnung ein, nachdem Nachbarn das untypische Verhalten gemeldet hatten. Trotz mehrerer Versuche, über eine Leiter in die Wohnung hineinzuschauen, entschloss man sich für das Aufbrechen der Türe. Dadurch seien Nico Hartmann, dem Besitzer der Wohnung, Schäden in der Höhe von 3500 Euro entstanden, da die komplette Tür getauscht werden musste. Kosten, die er nun an Amazon weiterreichen möchte.
"Kundendienst fing an zu lachen"
Die Anfrage von Hartmann wies Amazon jedoch zurück: „Der Kundendienst fing einfach an zu lachen und fragte mich, ob ich die AGB nicht gelesen hätte. Darin wäre klar erklärt, dass Amazon für solche Art von Vorfällen nicht Sorge trage.“ Ein Rechtsexperte teilt gegenüber dem Express diese Ansicht: „Zunächst einmal muss man gucken, ob die AGB von Amazon überhaupt zivilrechtlich wirksam sind. Und dann, das gilt generell, muss das Opfer Mängel nachweisen. Und das ist in einigen Fällen mitunter nicht ganz einfach.“
Wieso Alexa die Wiedergabe gestartet hat, ist unklar. Sonos, der Hersteller des Musiksystems, hätte den Vorfall untersucht und sei zu dem Ergebnis gekommen, dass Alexa aus „ungeklärten Gründen“ die Wiedergabe gestartet hätte. Amazon gab gegenüber Express an, dass man sich den Sachverhalt näher ansehen werde. Geräusche von außerhalb hätten die Fehlfunktion aber nicht verursachen können, da die Fenster schalldicht seien, so Hartmann.