Opolis: Bessere Kontrolle für E-Mails
„Das Versenden von E-Mails ist in der Regel so sicher wie eine herkömmlichen Postkarte: Jeder kann sie lesen, sie kann verloren gehen oder verändert werden“, erklärt Christian Forstner, einer der drei Unternehmensgründer von Opolis, im Futurezone-Gespräch. Nicht selten passiert es auf diesem Weg, dass geheime Firmeninformationen nach außen dringen, wie etwa Börsengänge von bestimmten Unternehmen, oder Produktinformationen noch Monate vor dem eigentlichen Starttermin. Es lassen sich damit auch leicht Personen unter Druck setzen, denn E-Mails können in der Regel einfach verändert und weiterleitet werden.
Mit Opolis ist dies allerdings nicht so leicht möglich. Dort bestimmt nämlich der Versender der E-Mail, was der oder die Empfänger damit machen dürfen. „Der Text lässt sich prinzipiell nicht modifizieren“, erklärt Forstner. Zudem sieht der Versender den Weg, den die E-Mail zurückgelegt hat – wann der Empfänger sie öffnet, wann und wie oft er sie gelesen hat. Auch wenn die E-Mail weitergeleitet wird, sieht der Original-Versender diese Informationen.Wenn die Informationen nicht für Dritte bestimmt sind, lässt sich mit einer einfachen Funktion die Weiterleitungsmöglichkeit der E-Mail deaktivieren.
"Sicherheit lässt sich schwer verkaufen"„Das sind die Zusatzfeatures, die unser System für Kunden attraktiver machen sollen“, erklärt Forstner. „Denn Sicherheit alleine lässt sich schwer verkaufen.“ Das Sicherheitssystem, das bei Opolis zum Einsatz kommt, ist an und für sich nämlich nicht neu: Es steckt die sogenannte Public-Private-Key-Verschlüsselungstechnik dahinter.
Bei dieser Technik besitzt jede der kommunizierenden Parteien ein Schlüsselpaar, das aus einem geheimen Teil, einem sogenannten privaten Schlüssel, sowie aus einem öffentlichen Schlüssel besteht. Bei Opolis werden diese so in Algorithmen verpackt, „dass der Anwender nichts davon merkt“. Da es sich hier um eine 1:1-Verschlüsselung handelt und die Schlüssel nicht im Klartext gespeichert werden, können nur jeweils der Sender und der Empfänger die E-Mail lesen. „Auch als Betreiber des Dienstes kann ich dadurch nichts über die Inhalte sagen. Wir sehen nur Datenmüll“, so Forstner.
Für sensiblen DatenverkehrDoch das sichere E-Mail-System hat auch „Nebenwirkungen“: Es funktioniert nämlich nur dann, wenn beide Parteien den Dienst nutzen, also innerhalb einer geschlossenen Umgebung. „Unser Dienst soll nicht das herkömmliche Mailsystem ersetzen, sondern ergänzen“, meint Forstner. „Es macht überall dort Sinn, wo sensible Daten übertragen werden.“ Als Beispiel nennt er etwa investigativen Journalismus – etwa wenn Personen als Quelle anonym bleiben möchten, aber auch den Finanzmarkt. „Wir kommen alle aus dem Kapitalmarkt und wissen, wo hier die Probleme liegen. Es wird oft schwer abenteuerlich, wenn man weiß, wie dort vertrauliche Dokumente verschickt werden.“
Opolis entstand daher ursprünglich aus einem Eigeninteresse heraus, bevor daraus tatsächlich eine Unternehmensidee wurde. Das Projekt wurde von den drei Gründern komplett selbst finanziert. Die drei Österreicher gründeten in Folge das Unternehmen PI Technology Co WLL in Bahrain und seit Mai 2010 ist Opolis öffentlich verfügbar. „Wir sind zwar Österreicher, sehen uns aber als globales Unternehmen. Bahrain haben wir deshalb als Standort ausgewählt, weil das Königsreich relativ liberal ist – es gibt dort etwa Frauen, die Banken leiten -, es ist zudem ein guter Ost-West-Link mit Nähe zu den Märkten Indien und China, wo wir eine Reihe von Nutzern haben,“ erzählt Christian Schopper. Zudem wird dort keine Unternehmenssteuer fällig, ergänzt der Investment Banker.
"Das Projekt muss groß werden"Umso erstaunlicher ist es, dass zum jetzigen Zeitpunkt noch kein klares Business-Modell für Opolis vorliegt. Da es sich für alle Beteiligten um ein „Nebenprojekt“ handelt, stehen Einkünfte vorerst nicht im Vordergrund. Opolis ist für alle Nutzer kostenlos verfügbar – und so soll es auch die nächste Zeit bleiben. Erst wenn ein globales Unternehmen auf Opolis umsattelt und dadurch die IT- und Logistik-Kosten in die Höhe schnellen sollten, werde man sich ein Premium-Modell für Business-Kunden überlegen, so Schopper. „Derzeit geht es uns eher darum, zu wachsen, und viele Anwender zu bekommen. Das Projekt muss groß werden“, ergänzt Forstner.
Das Start-up Opolis, das von vier Österreichern in Bahrain gegründet wurde, setzt auf den sicheren E-Mail-Verkehr. Der Versender bestimmt dabei, was mit der E-Mail passiert – wer sie lesen oder weiterleiten darf. Damit soll gewährleistet werden, dass sensible Daten nicht in die Hände von Drittpersonen fallen. Die Futurezone hat mit den Unternehmensgründern über ihren Dienst gesprochen.
„Das Versenden von E-Mails ist in der Regel so sicher wie eine herkömmlichen Postkarte: Jeder kann sie lesen, sie kann verloren gehen oder verändert werden“, erklärt Christian Forstner, einer der vier Unternehmensgründer von Opolis, im Futurezone-Gespräch. Nicht selten passiert es auf diesem Weg, dass geheime Firmeninformationen nach außen dringen, wie etwa Börsengänge von bestimmten Unternehmen, oder Produktinformationen noch Monate vor dem eigentlichen Starttermin. Es lassen sich damit auch leicht Personen unter Druck setzen, denn E-Mails können in der Regel einfach verändert und weiterleitet werden.
Mit Opolis ist dies allerdings nicht so leicht möglich. Dort bestimmt nämlich der Versender der E-Mail, was der oder die Empfänger damit machen dürfen. „Der Text lässt sich prinzipiell nicht modifizieren“, erklärt Forstner. Zudem sieht der Versender den Weg, den die E-Mail zurückgelegt hat – wann der Empfänger sie öffnet, wann und wie oft er sie gelesen hat. Auch wenn die E-Mail weitergeleitet wird, sieht der Original-Versender diese Informationen.Wenn die Informationen nicht für Dritte bestimmt sind, lässt sich mit einer einfachen Funktion die Weiterleitungsmöglichkeit der E-Mail deaktivieren.
„Das sind die Zusatzfeatures, die unser System für Kunden attraktiver machen sollen“, erklärt Forstner. „Denn Sicherheit alleine lässt sich schwer verkaufen.“ Das Sicherheitssystem, das bei Opolis zum Einsatz kommt, ist an und für sich nämlich nicht neu: Es steckt die sogenannte Public-Private-Key-Verschlüsselungstechnik dahinter.
Bei dieser Technik besitzt jede der kommunizierenden Parteien ein Schlüsselpaar, das aus einem geheimen Teil, einem sogenannten privaten Schlüssel, sowie aus einem öffentlichen Schlüssel besteht. Bei Opolis werden diese so in Algorithmen verpackt, „dass der Anwender nichts davon merkt“. Da es sich hier um eine 1:1-Verschlüsselung handelt und die Schlüssel nicht im Klartext gespeichert werden, können nur jeweils der Sender und der Empfänger die E-Mail lesen. „Auch als Betreiber des Dienstes kann ich dadurch nichts über die Inhalte sagen. Wir sehen nur Datenmüll“, so Forstner.
Doch das sichere E-Mail-System hat auch „Nebenwirkungen“: Es funktioniert nämlich nur dann, wenn beide Parteien den Dienst nutzen, also innerhalb einer geschlossenen Umgebung. „Unser Dienst soll nicht das herkömmliche Mailsystem ersetzen, sondern ergänzen“, meint Forstner. „Es macht überall dort Sinn, wo sensible Daten übertragen werden.“ Als Beispiel nennt er etwa investigativen Journalismus – etwa wenn Personen als Quelle anonym bleiben möchten, aber auch den Finanzmarkt. „Wir kommen alle aus dem Kapitalmarkt und wissen, wo hier die Probleme liegen. Es wird oft schwer abenteuerlich, wenn man weiß, wie dort vertrauliche Dokumente verschickt werden.“
Opolis entstand daher ursprünglich aus einem Eigeninteresse heraus, bevor daraus tatsächlich eine Unternehmensidee wurde. Das Projekt wurde von den vier Gründern komplett selbst finanziert. Die vier Österreicher gründeten in Folge das Unternehmen PI Technology Co WLL in Bahrain und seit Mai 2010 ist Opolis öffentlich verfügbar. „Wir sind zwar Österreicher, sehen uns aber als globales Unternehmen. Bahrain haben wir deshalb als Standort ausgewählt, weil das Königsreich relativ liberal ist – es gibt dort etwa Frauen, die Banken leiten -, es ist zudem ein guter Ost-West-Link mit Nähe zu den Märkten Indien und China, wo wir eine Reihe von Nutzern haben,“ erzählt Christian Schopper. Zudem wird dort keine Unternehmenssteuer fällig, ergänzt der Investment Banker.
Umso erstaunlicher ist es, dass zum jetzigen Zeitpunkt noch kein klares Business-Modell für Opolis vorliegt. Da es sich für alle Beteiligten um ein „Nebenprojekt“ handelt, stehen Einkünfte vorerst nicht im Vordergrund. Opolis ist für alle Nutzer kostenlos verfügbar – und so soll es auch die nächste Zeit bleiben. Erst wenn ein globales Unternehmen auf Opolis umsattelt und dadurch die IT- und Logistik-Kosten in die Höhe schnellen sollten, werde man sich ein Premium-Modell für Business-Kunden überlegen, so Schopper. „Derzeit geht es uns eher darum, zu wachsen, und viele Anwender zu bekommen. Das Projekt muss groß werden“, ergänzt Forstner.