Stanford-Studenten haben ChatGPT in Abschlussprüfungen verwendet
Seit Ende November gibt es mit ChatGPT ein Chatprogramm, das mit künstlicher Intelligenz (KI) ausgestattet ist. Es antwortet in ganzen Sätzen auf Fragen und kann auch Aufsätze oder Gedichte verfassen. Auch Hausübungen kann das Programm formulieren.
Der beliebte Dienst wird seither regelrecht gestürmt – natürlich auch von Schüler*innen und Studierenden. Doch oft bleibt es nicht beim Ausprobieren, denn viele Studierende haben den Chatbot bereits ganz aktiv im Einsatz.
5 Prozent haben Text von ChatGPT genommen und eingereicht
An der Universität in Stanford haben 17 Prozent der Studierenden bei ihren finalen Abschlussprüfungen oder Abschlussarbeiten ChatGPT eingesetzt, schreibt der Stanford Daily, der sich dabei auf eine Umfrage unter Studierenden bezieht, an der knapp 4500 Studierende teilgenommen haben.
Von den 17 Prozent haben aber nicht alle einfach einen 1:1 Text von ChatGPT eingereicht. Das waren lediglich 5 Prozent. Diese Zahl gab an, Material direkt aus dem Chatbot kopiert und keine Veränderungen vorgenommen zu haben. Die große Mehrheit jener, die ChatGPT eingesetzt haben, hat das Programm dazu benutzt, beim Brainstorming zu helfen und dabei, eine Idee auszuformulieren. 29 Prozent haben allerdings auch Multiple-Choice-Fragen damit beantwortet. 7,3 Prozent haben Aufsätze eingereicht, die von ChatGPT verfasst worden waren, die sie allerdings editiert hatten.
Gegen die akademischen Spielregeln und den Ehrenkodex
Das „Board of Judicial Affairs“, eine Einrichtung, die mit dem „Honor Code“ die Standards der akademischen Integrität sicherstellen soll, prüft derzeit, ob es ein Update dieser Standards braucht. Der Ehrenkodex gehört zu den akademischen Spielregeln der angesehenen Universität.
Die Prüfungsarbeiten sollten laut dem Board ohne KI-Hilfe beantwortet werden und die Verwendung von ChatGPT könnte eine Verletzung des „Honor Codes“ darstellen. Das sehen übrigens auch die Mehrheit der Studierenden selbst so: 31,5 Prozent sagen, wer ChatGPT für mehr als nur für Ideen verwendet, würde den Ehrenkodex verletzen.
In Österreich hat man sich beim Bildungsministerium auch bereits mit dem beliebten Chatbot ChatGPT befasst. Dieser soll an heimischen Schulen nicht verboten, aber reguliert und integriert wenden, erhielt die futurezone als Auskunft.