Kein Upload von Kurz-Foto: Verwirrung um Bundesheer-Gewinnspiel
Auf einer eigenen Webseite feiert das Bundesheer am heutigen 26. Oktober den virtuellen Nationalfeiertag. Besucher*innen können dabei bei einem interaktiven Gewinnspiel teilnehmen. Man lädt ein Foto von sich hoch und wird sogleich in ein Video versetzt, das eines der Einsatzgebiete des Bundesheeres zeigt. Der Umstand, welche Fotos dabei hochgeladen werden können und welche nicht, sorgte dabei für Verwirrung.
Video von Versuch auf Twitter
Auf Twitter postete z.B. Peter Hörmanseder, Teil der Satiretruppe Maschek, ein Video, in dem er zeigt, wie ein Webseiten-Nutzer regelmäßig daran scheitert, ein Porträtbild von Sebastian Kurz hochzuladen. Andere Porträts, wie etwa von Bundespräsident Alexander van der Bellen, Bundeskanzler Alexander Schallenberg oder Adolf Hitler, können jedoch problemlos hochgeladen werden.
Daraufhin wurde spekuliert, ob es eine schwarze Liste an Personen gebe, deren Bild-Upload für das Bundesheer tabu sei. Oberst Michael Bauer, Sprecher des Verteidigungsministeriums, bestätigte dies zunächst via Twitter. Später allerdings versichert er in einem Gespräch mit der futurezone, dass dies nicht der Fall sei.
Software mag bestimmte Bilder nicht
Es gebe keine Liste von Personen, deren Fotos nicht hochgeladen werden können. Es könne aber passieren, dass die intelligente Software bestimmte Bilder nicht verarbeiten kann und deshalb den Upload ablehnt. Dies sei besonders bei Fotos der Fall, bei denen Personen nicht direkt in die Kamera blicken. Lediglich Bilder von Tieren würde die Software generell ablehnen. Interessant ist, dass das Gewinnspiel allerdings mit dem Bild einer Katze, alias "Mieze-Leutnant", beworben wird.
Dass Sebastian Kurz tabu ist, sei ausgeschlossen. "Man muss aber eines dazu sagen: Das Spiel ist nicht dafür gedacht, Bilder von bekannten Persönlichkeiten hochzuladen, sondern Bilder von sich selbst", meint Bauer. "Es gibt aber offenbar User, denen fad ist und die am Nationalfeiertag nichts besseres zu tun haben, als andere Fotos auszuprobieren."
Rechtsextremes Zeichen aufgetaucht
Das Bundesheer-Gewinnspiel auf nationalfeiertag21.at geriet am Dienstag auch aus einem anderen Grund in Verruf. Auf einem der Videos, die man sich als Teilnehmer*in des Gewinnspiels aussuchen konnte, war ein Soldat mit einem der weit rechten Szene zugeordneten Abzeichen zu sehen. Das entsprechende Spiel wurde vom Netz genommen, eine Untersuchung vom Verteidigungsministerium eingeleitet.
Beim Video "Verteidige dein Land mit der Infanterie" war ein Soldat von hinten zu sehen, auf dessen Helm ein "Rabenbanner" zu erkennen ist. Dieses nordische Symbol wird gerne von Rechtsextremen verwendet.