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Wiener Brüderpaar eroberte mit Spiel die iTunes-Charts

Denis und Davor Mikan, die 1995 von Bosnien nach Wien kamen, wurden von dem Erfolg überrascht - und „reiten derzeit auf dieser Welle“, wie Denis im APA-Gespräch zugab. Das nächste wichtige Ziel: In ein paar Wochen will man neben iPad und iPhone auch die Android-Welt erobern. Und weitere, knifflige Gratis-Level wurden den Spielern ebenfalls in Aussicht gestellt.

Doch was macht Blek so erfolgreich? Eine innovative Idee und ein einfaches Konzept: Gemalt wird eine Linie, die sich von links nach rechts weiterbewegt und dabei alle vorgegebenen Punkte treffen soll. Die Aufgaben werden immer kniffliger, die Linie immer verschnörkelter. Zudem gibt es nicht die „eine“ Lösung, sondern unendlich viele, was das Suchtpotenzial entsprechend erhöht.

"Etwas Innovatives"

Seinen Ausgangspunkt nahm das Game 2013, als die beiden in der Informatikbranche tätigen Brüder gerade ihre jeweiligen Projekte abgeschlossen hatten und den Entschluss fassten, gemeinsam tätig zu werden. „Wir wollten etwas Großes, Innovatives machen und dabei mit dem Touchscreen experimentieren“, erzählte Denis Mikan.

Aus verschiedenen Ideen entstanden erste Prototypen, die aber noch nicht so überzeugten. Dann kam der erste Entwurf von Blek - „Ich habe es gespielt und nach zwei, drei Minuten gesagt, vergiss den Rest.“ Zwei Monate später war er dann skeptisch, während seinen Bruder die Begeisterung gepackt hatte.

Familie als Tester

Sechs Monate dauerte die Entwicklung, wobei die meiste Zeit für das Leveldesign aufgewandt wurde. Als Tester mussten dann die eigenen Kinder, Familie und Freunde herhalten. Und schließlich feilte man noch am Aussehen. „Davor hat 50 verschiedene Weiß für den Hintergrund ausprobiert, bis er endlich zufrieden war“, schilderte Denis.

Am 3. Dezember war es schließlich so weit: Blek stand zum Download bereit - zunächst nur für das iPad. Doch im riesigen App-Store besteht immer die Gefahr, im enormen Angebot unterzugehen. Bereits im Vorfeld hatte sich Denis deshalb an Spielemagazine gewandt und durchaus positive Previews bekommen. Bis Februar hatte man das Game 32.000 mal verkauft. Doch statt damit zufrieden zu sein, nahm man die Einnahmen in die Hand und investierte ins Marketing.

Werbung über YouTube

Man entwarf einen Trailer und bezahlte dafür, dass dieser als Werbung vor anderen Videos auf Youtube lief. Doch erst als man die Zielgruppen, Gamer und Künstler, ausschaltete, explodierte das Interesse. Man kontaktierte Apple, warum man nicht auf den Startseiten gepostet wurde und bekam zur Antwort, dass man Blek schlicht übersehen hatte. Damit war es danach vorbei und der Erfolg da. Seit 1. Mai - und bis heute - ist es die Nummer 1 unter den Games bei US-iTunes. Insgesamt wurde Blek nicht weniger als 600.000 Mal verkauft.

„Wenn sich alles wieder ein bisschen beruhigt, werden wir schauen, was wir als nächstes machen“, so Denis. Jedenfalls gibt es schon neue, wieder innovative Ideen - die man aber noch nicht verraten möchte. Zudem gebe es Kooperationsangebote der ganz Großen in der Branche. Man müsse sich überlegen, wie und wobei man sich nun helfen lassen kann. „Es wäre jedenfalls interessant, die Zeit zu haben, wieder kreativ werden zu können.“

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