Netzpolitik

5-stündige Kongress-Anhörung von Tech-CEOs ohne Ergebnis

Die drei CEOs von Facebook, Microsoft und Twitter wurden vor den US-Kongress geladen, um sich Vorwürfe anzuhören, wonach ihre jeweiligen Plattformen zur Verbreitung von Falschinformationen und Extremismus beitragen. Im Zentrum des "Hearings" standen die Corona-Krise, aber auch der Sturm auf das US-Kapitol im Jänner. Obwohl sich die IT-Konzernspitzen abermals scharfen Fragen und Anschuldigungen ausgesetzt sahen, überwiegt am Ende bei vielen der Frust über hohle Drohungen und keinerlei Konsequenzen, berichten Engadget, Gizmodo und TechCrunch.

Ja, Nein, Unklar

Laut den US-Medien versuchten zahlreiche Kongressabgeordnete ihr jeweils zugeteiltes 5-minütiges Zeitfenster zu nutzen, um möglichst viele Fragen zu stellen, die eigentlich mit Ja oder Nein zu beantworten wären. Klarerweise ließen sich die Tech-CEOs auf dieses Spiel nicht ein, was für zunehmend aggressive Äußerungen seitens der Parlamentarier sorgte. "Ich denke, dass es für uns alle irritierend ist, dass niemand von Ihnen das Wort Ja oder Nein kennt", meinte etwa die Abgeordnete Anna Eshoo.

Zeit für Twitter

Für ein wenig Aufregung sorgte Twitter-CEO Jack Dorsey, weil er trotz knallharter Befragung offenbar die Zeit fand, um diverse Twitter-Postings mit Likes zu versehen. Außerdem startete er eine Umfrage auf Twitter mit dem simplen Text "?", worauf man mit Ja und Nein antworten konnte. Die Abgeordnete Kathleen Rice ging darauf während ihrer Befragung auch ein und zeigt sich sarkastisch beeindruckt von Dorseys Multitasking-Fähigkeiten. Überrumpelt zeigte sich Dorsey deswegen keineswegs. Auf die Frage, welche Antwort bei der Umfrage gerade in Führung liege, antwortete er mit einem monotonen: "Ja."

Klicken Sie hier für die Newsletteranmeldung

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!