BBA: IFPI, IMS Health und Raiffeisen nominiert
Am 25. Oktober werden traditionell die
1. Franz Medwenitsch vom Verband der Österreichischen Musikwirtschaft (IFPI)
Die Blockade von Webseiten im Netz hat sich im sogenannten Kampf gegen die Online-Piraterie
Trotzdem hält die International Federation of the Phongraphic Industry (IFPI) weiter daran fest. Die Vertreter der Musikindustrie halten Netzsperren, Filter und Blockaden wie berichtet für "adäquate Methoden", um gegen Urheberrechtsverletzungen im Internet vorzugehen. In
Stellvertretend wird Franz Medwentisch vom Verband der Österreichischen Musikwirtschaft (IFPI) nominiert. Medwenitsch selbst will in Österreich eine Auskunftspflicht für Internet-Provider bei Privatnutzern erzwingen. Diese wurde einem OGH-Urteil zufolge als rechtswidrig erklärt. Ob es künftig einen Auskunftsanspruch geben wird, wird derzeit umfassend in diversen Arbeitsgruppen im Justizministerium im Rahmen einer Novelle des Urheberrechtsgesetzes, die fürs Frühjahr 2013 geplant ist, diskutiert.
2. Frank Wartenberg, Geschäftsführer von IMS Health
Patientendaten sind bei Marketingfirmen heiß begehrt: Um an derartige hochsensible Daten von Arzt-Patienten zu kommen, haben Softwarefirmen im vergangenen Jahr Ärzten Geld angeboten und zwar 432 Euro pro Jahr. Für diesen Betrag sollen Ärzte Daten von Patienten und ihrer eigenen Praxis dem Marktforschungsinstitut IMS Health zur Verfügung stellen. Die Daten werden dabei mithilfe eines Programms vollautomatisch an das Marktforschungsinstitut übermittelt. Dieser weltweit größte Anbieter von Gesundheitsdaten hat nach Eigenangaben Daten von rund 260 Millionen Patienten in seinem Portfolio.
Doch wozu benötigt IMS Health die Patientendaten? Offiziell soll damit eine Studie durchgeführt werden, um die Diagonse- und Therapiegewohnheiten niedergelassener Ärzte in Österreich zu erörtern. Dabei geht es aber keineswegs um Verbesserungen für Patienten. Stattdessen sollen milliardenschwere Pharmafirmen aus den Datensätzen erfahren, welche Ärzte ihre Medikamente verschreiben und welche diese möglicherweise noch nicht kennen - um sie diesen dann mit verbesserten Marketing-Aktivitäten erläutern und nahelegen können.
Die Patientendaten sollen bei der Übertragung laut Datenschützern nur "pseudoanonymisiert" werden. Da es sich um Daten wie Geschlecht, Geburtsjahr, Krankenscheinart, Diagnose, Medikamente, Dosierung, Therapie oder Laborwerte handelt, die an IMS Health geliefert werden, lassen sich allein damit bei vielen Datensätzen Rückschlüsse auf einzelne Personen ziehen. Das Institut selbst verweist allerdings auf sein "strenges Datenschutzprogramm". Die Österreichische Ärztekammer rät aufgrund der rechtliche Unsicherheit ausdrücklich von derartigen Datendeals mit Patientendaten in Artzpraxen ab. Für den "Big Brother Award" nominiert ist nun Dr. Frank Wartenberg, Geschäftsführer von IMS Health. Die Begründung: "Ein möglicher Bruch der ärztlichen Schweigepflicht darf nicht auf die leichte Schulter genommen werden."
3. Gerhard Kubu, Leiter CardService Raiffeisen Bank International (RBI)
Die Raiffeisen Bank International (RBI) treibt seit mehr als einem Jahr als erste Bank Österreichs das kontaktlose Bezahlen per NFC-Chip voran - sei es mit Kreditkarten oder auch Smartphones. Damit soll der Bezahlvorgang an der Kassa beschleunigt werden. Die RBI hat dazu beispielsweise
Die "Big Brother Award"-Jury übt nun Kritik daran, dass bei der Entwicklung Vorrang zu haben scheint, dass der Kunde möglichst wenig vom Bezahlvorgang bemerkt. Während das Bezahlen mit Bargeld oder Bankomatkarte ein "bewusster Willensakt" sei, so werde beim Einsatz von NFC schon das "in die Nähe bringen" der Karte an das Lesegerät als Zustimmung gewertet, heißt es. Kunden verlieren dadurch auch schneller den Überblick darüber, wie viel Geld sie tatsächlich ausgegeben haben, wenn sie den bezahlten Betrag nicht mehr per PIN-Code bestätigen müssen. Nominiert ist nun Projektleiter Gerhard Kubu von der RBI für "die totale Entmündigung des Kunden".
Doch nicht nur diese ist der Grund für die Nominierung: Während die Zahl der NFC-fähigen Kreditkarten und Smartphones am Markt permanent wächst, gibt es auch immer mehr Angriffsszenarien. So hat ein
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