Facebook drohten weit mehr als fünf Milliarden Dollar Strafe
Die Federal Trade Commission (FTC), also die Verbraucherschutzbehörde, hatte Facebook in den USA zu einer fünf Milliarden Dollar schweren Strafe (umgerechnet 4,4 Milliarden Euro) verdonnert, weil der Konzern gegen eine Vereinbarung mit der Behörde verstoßen hatte. In dieser Vereinbarung, die 2011 abgeschlossen worden war, war vorgesehen, dass Facebook einen transparenten Umgang mit Nutzerdaten pflegt und die Behörde immer darüber informiert, wenn Informationen mit Dritten geteilt werden.
Dann kam Cambridge Analytica. Der Skandal um die britische Firma, die heimlich Daten von mehr als 50 Millionen Facebook-Nutzern abgefischt hatte, rief die FTC auf den Plan. Facebook hatte damals bereits rund drei Milliarden Dollar für Strafzahlungen zur Seite gelegt. Die FTC und Facebook einigten sich nun in einem Vergleich auf fünf Milliarden Dollar.
Mehr als zehn Millionen Dollar
Doch wie die „Washington Post“ nun berichtet hätte die Strafe ursprünglich weitaus höher ausfallen sollen. Die FTC hatte kalkuliert, dass man Facebook „mehr als zehn Milliarden Dollar“ Strafe zumuten hätten können. Die Verbraucherschutzbehörde wollte zudem den CEO, Mark Zuckerberg, persönlich dafür zur Verantwortung ziehen, heißt es in dem Bericht. Doch nichts davon passierte.
Zwar seien die fünf Milliarden die höchste Strafzahlung, die jemals in den USA verhängt worden war, aber auf Facebook hätten sie keine großen Auswirkungen, heißt es in dem Bericht. Die Aktie stieg sogar nachbörslich, nachdem die FTC diese Summe bekannt gegeben hatte. Laut der „Washington Post“ hatten Facebooks Anwälte die Behörde unter Druck gesetzt und damit gedroht, den Staat zu verklagen.