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Apple plant eigenes Elektroauto in Geheimlabor

Ein eigenes Elektro-Auto von Apple - das wär was. Das Unternehmen arbeitet an derartigen Plänen, wie das "Wall Street Journal" am Freitag unter Berufung auf Insider berichtet. Der iPhone-Hersteller forsche in einem neuen Geheimlabor im Silicon Valley an dem Projekt.

Ein Apple-Team aus mehreren hundert Leuten arbeitet in einem abgeschiedenen Labor an einem Elektroauto. Konzernchef Tim Cook hat den Startschuss für das Projekt "Titan" schon vor fast einem Jahr gegeben. Das Labor war bereits im Vorjahr abseits der Konzernzentrale gegründet worden.

Es soll ein Fahrzeug entwickelt worden sein, das wie ein Minivan aussehe. Allerdings werde es noch Jahre dauern, um das Projekt zur Serienreife zu bringen, schreibt das "WSJ". Auch sei noch offen, ob der Elektronikkonzern die Autopläne überhaupt weiterverfolge.

iCar als Neuanfang

Auf den ersten Blick passt ein eventuelles iCar nicht so recht zum Apple-Modell. Bei jeder neuen Produktkategorie konnte Apple auf bisherigen Erfahrungen und Logistik aufbauen. Ein Fahrzeug würde aber einen viel größeren Neuanfang bedeuten. Autos werden zwar heute inzwischen oft auch als rollende Computer bezeichnet, aber dazu gehört auch die ganze Fahrzeugtechnik, in der die Autoindustrie über viele Jahrzehnte Wissen angesammelt hat - und Apple ein Branchenfremder wäre.

Es sind rigide Sicherheitsvorschriften zu beachten. Die iPhones werden zu tausenden per Frachtflugzeug transportiert - Autos sind dagegen sperrig. Sie brauchen ein Netz aus Werkstätten und bei Elektroantrieb auch Ladestationen oder Batterie-Wechsler. Elektroautos besetzen schließlich immer noch nur eine kleine Nische - und die niedrigen Ölpreise nehmen aktuell den Druck für einen Umstieg.

CarPlay

Apple ist in der Autobranche zwar bereits mit der Software CarPlay vertreten, mit der Fahrer ihre iPhone-Adressbücher aufrufen, telefonieren oder ihren Anrufbeantworter abhören können, ohne dabei die Hände vom Lenkrad zu nehmen. Der Konkurrent Google forscht schon länger an selbstfahrenden Autos. Der Konzern kündigte im Jänner an, die Entwicklung voranzutreiben.

Laut dem "WSJ" plant Apple kein selbstfahrendes Auto, wie in dieser Woche bereits mehrfach berichtet wurde. Apple-Manager hätten auch Zulieferbetriebe wie Magna Steyr, das österreichische Tochterunternehmen von Magna International, getroffen. Ein Magna-Sprecher gab keine Stellungnahme zu dem Bericht ab.

Wechsel von Mercedes Benz

Die Spekulationen über Autopläne Apples werden genährt durch eine prominente Abwerbung von Mercedes Benz. Der Leiter der Entwicklungsabteilung des deutschen Autokonzerns im Silicon Valley, Johann Jungwirth, sei kürzlich zu Apple gewechselt. Zwei Gewährsleute berichteten der Nachrichtenagentur Reuters, dass Apple auch weitere Experten in der Autoindustrie anzuwerben versucht habe.

Viel Aufmerksamkeit

Die Geschäftsideen von Apple werden mit großer Aufmerksamkeit verfolgt, weil das Unternehmen einen Industriezweig nach dem anderen mit neuen Produkten wie dem Macintosh-Computer, dem Musikabspielgerät iPod, dem iPhone oder dem Tabletcomputer iPad revolutioniert hat.

Im Frühjahr will das Unternehmen mit dem Start der Computeruhr Apple Watch einem weiteren Konsumgut seinen Stempel aufdrücken. Die Smartwatch soll dank entsprechender Sensoren vor allem auch im Gesundheits- und Fitnessbereich eingesetzt werden können. Seit längerem wird auch über die Entwicklung eines eigenen Apple-Fernsehgerätes spekuliert.

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