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Die besten LED-Birnen und LED-Spots im Langzeit-Test

LED-Lampen sind seit dem Aus der Glühbirne neben den quecksilberhältigen Energiesparlampen in vielen Haushalten aktueller Stand der Technik. Wer noch nicht umgerüstet hat, bekommt durch den Test der Österreichischen Energieagentur im Auftrag von topprodukte.at die Möglichkeit, sich an einem Ranking von 15 Qualitätslampen, bestehend aus Birnen und Spots, zu orientieren. Mit den LED-Lampen lässt sich im Vergleich zu Glühbirnen bis zu 80 Prozent an Energie einsparen, außerdem sollen sie „ewig“ halten.

Lebensdauer vs. Preis

Genau das wurde im Test der Österreichischen Energieagentur, der der futurezone exklusiv vorliegt, auf längere Zeit untersucht. Getestet wurden dabei nur Lampen, die laut Hersteller über eine Mindestlebensdauer von 25.000 Stunden aufweisen. Laut Herstellerangaben haben LED-Lampen eine durchschnittliche Lebensdauer von 20.000 bis 40.000 Stunden. „Bei täglich rund 2,7 Stunden Betrieb einer LED-Lampe würden diese Lampen gemäß Herstellerangaben 20 bis 40 Jahre ohne Austausch verwendet werden können,“ erklärt Peter Traupmann, Geschäftsführer der Österreichischen Energieagentur. Damit halten die LED-Lampen wesentlich länger als Energiesparlampen, deren mittlere Lebensdauer bei rund 10.000 Stunden liegt. „Das würde den Aspekt des relativ hohen Kaufpreises relativieren“, sagt Traupmann.

Die Energieagentur hat insgesamt 15 Lampen im Lichtlabor der MA39 in Wien ausführlich unter die Lupe genommen. Die Lampen brannten dort insgesamt 6000 Stunden lang ohne Unterbrechung. Das ist jener Wert, den die EU in einer Verordnung als Mindestkriterium festschreibt, um die Lebensdauer zu testen. Langzeittests über die gesamte von Herstellern deklarierte Lebenszeit macht für Konsumenten nicht wirklich Sinn, weil die Produkte gar nicht so lange am Markt verfügbar sind.

Um die Angabe von 25.000 Stunden zu überprüfen, müssten Tests über mehr als zwei Jahre und zehn Monate laufen. Bis dahin gäbe es bereits zahlreiche Nachfolger-Modelle am Markt. Selbst in dem knapp einem Jahr, den die Energieagentur für den Test veranschlagt hat, wurden die getesteten Produkte vom Hersteller aufgepeppt, denn im Hintergrund wurde die Leuchtdioden-Technologie weiterentwickelt. „Die Aussagen des Tests sind dennoch wichtig und wertvoll“, erklärt Thomas Bogner von der Energieagentur.

Ein Ausfall bei den Testobjekten

Ausschlaggebend beim dem Test im Auftrag von topprodukte.at, einem Service von klima:aktiv, und der internationalen Initiative PremiumLight war herauszufinden, wie viele Lampen in den ersten 6000 Stunden ausfallen und ob die abgegebene Lichtmenge im Vergleich zum Anfangswert unter den Wert von 80 Prozent fällt. Laut EU gilt die Lampe damit als „nicht mehr korrekt funktionierend“. Insgesamt wurden von jeder Lampenart drei Stück getestet. Die Ergebnisse sind großteils erfreulich. Nur die 17 Watt LED-Birnen des Herstellers BioLedex verzeichneten einen Ausfall. Hier kam es bei zwei von drei Lampen nach 2600 bzw. 4200 Stunden zu einem Totalausfall. Die dritte Lampe gab nach 6000 Stunden zwar noch Licht ab, aber nur noch 13 Prozent des Anfangswertes.

LED-Lampen-Test
Auch Lampen der Hersteller AustroLED, Barthelme und Megaman haben nach 6000 Stunden Laufzeit den Anschluss an das Spitzenfeld deutlich verpasst. Diese Lampen erbringen nach dieser Zeit deutlich weniger Leistung, als die Herstellerangaben versprechen. Bei der Megaman LED-Classic Professional Birne MM2 1016 sank die Leistung um 17,5 Prozent unter den deklarierten Wert, bei der Austroled G50 Birne waren es 28,9 Prozent weniger, beim Austroled LED Spot gar 37,8 Prozent. Auch der Barthelme LED Spot war beim Test nach 6000 Stunden um 29,2 Prozent weniger hell als vom Hersteller deklariert.

Die Testsieger: Ledon und Philips

Besonders gut schnitten hingegen die Lampen des Markenherstellers Ledon ab. Die Ledon Globe G95 Birne war die einzige, die mit dem Kriterium „sehr gut“ bewertet wurde. Sie war nach 6000 Stunden Lebensdauer sogar noch um 9,8 Prozent heller als deklariert. „Aus unserer Sicht ist das erfreulich, dass der Kunde mehr bekommt, als auf der Verpackung steht“, so Bogner von der Energieagentur. „Das darf man nicht verurteilen.“

Bei den Spots schnitt sowohl der Ledon 7W-LED-Spot als auch der Philips Reflektor 6,5W mit einem „sehr gut“ ab. Weitere Produkte der Markenhersteller Osram, Philips und Samsung bekamen die Testnote „gut“. Kein einziges dieser Produkt büßte mehr als 4,2 Prozent an Helligkeit ein. Auch bei diesen Herstellern gab es Lampen, die mehr Licht abgeben, als auf der Verpackung angegeben.

LED-Lampen-Test
Ein generell gutes Ergebnis des Tests ist außerdem auch, dass die Lichtqualität aller getesteten LED-Lampen (konkret die gemessene Farbwiedergabe und Farbtemperatur) nach 6000 Stunden nahezu unverändert ist und bei allen Lampen nur Veränderungen von maximal zwei bis drei Prozent aufweist. Dies ist insofern nicht unwichtig, weil bei Leuchten mit mehreren Lampen, die unterschiedliche Farbtemperaturen haben, etwaige Unterschiede sofort als Farbstich offenkundig werden.

Das Fazit des Tests

Die Produkte von Ledon, Philips, Osram und Samsung qualifizieren sich tatsächlich als optimaler Ersatz von Glüh- und Halogenlampen. Der höhere Anschaffungspreis wird durch die sparsame Stromaufnahme und hohe Lebensdauer wettgemacht. Die Lampen blieben auch nach 6000 Stunden im Dauertest ausreichend hell und teils über den Angaben auf der Verpackung. Auch die Lichtqualität litt nicht unter der Betriebsdauer.

„Wir freuen uns über das positive Ergebnis. Es zeigt, dass ursprüngliche Vorbehalte gegenüber der LED-Technologie unbegründet sind“, sagt Traupmann von der Energieagentur. Im Mai 2013 veröffentlichte die futurezone bereits Teilergebnisse dieses Tests (ohne Lebensdauer). Dabei wurde ein besonderes Augenmerk auf die Farbwiedergabe, die Farbtemperatur und die Energieeffizienz gelegt. Hier gibt es die Teilergebnisse der Birnen und Spots zum Nachlesen. Die neuen Ergebnisse werden zudem auf topprodukte.at veröffentlicht (und zwar hier und hier).

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Barbara Wimmer

shroombab

Preisgekrönte Journalistin, Autorin und Vortragende. Seit November 2010 bei der Kurier-Futurezone. Schreibt und spricht über Netzpolitik, Datenschutz, Algorithmen, Künstliche Intelligenz, Social Media, Digitales und alles, was (vermeintlich) smart ist.

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