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HTC 10: Ein halbes Nexus-Smartphone als Flaggschiff

HTC hat am Dienstagnachmittag sein neues Flaggschiff-Smartphone, das HTC 10, vorgestellt. Bereits der Name deutet einen Paradigmenwechsel an: Erstmals verzichtet man auf "One" sowie die Typenbezeichnung "M" im Namen. Das Smartphone soll HTC dabei helfen, wieder Anschluss an die Smartphone-Spitze zu finden. Das HTC 10 setzt auf ein leicht überarbeitetes Design, das jenem des HTC One A9 ähnelt. Der Bildschirm ist auf 5,2 Zoll (One M9: fünf Zoll) angewachsen und löst nun mit QHD (2560 mal 1440 Pixel) auf. Dabei setzt man auf ein Super-LCD-5-Panel, das von an den Rändern abgerundetem Gorilla Glass geschützt wird. Trotz größerem Bildschirm sollen die Maße und das Gewicht vom Vorgänger nahezu gleich bleiben (145,9 mal 71,9 mal 3 - 9 Millimeter, 161 Gramm).

Google-Hilfe bei Software

In puncto Hardware setzt man auf aktuelle Top-Ausstattung: Der Quadcore-Prozessor Snapdragon 820, vier Gigabyte Arbeitsspeicher, ein NFC-Chip, USB Typ C sowie 32 oder 64 Gigabyte an internem Speicher wurden verbaut. Dieser kann optional per microSD-Kartenslot erweitert werden. Dank Quickcharge 3.0 kann der 3000-mAh-Akku binnen 30 Minuten zur Hälfte geladen werden. Durch Softwareanpassungen soll der Akku aber mit einer Ladung bis zu zwei Tage bei herkömmlicher Nutzung durchhalten. Drahtloses Laden ist hingegen nicht möglich.

Laut HTC habe man intensiv mit Google zusammengearbeitet, sodass das vorinstallierte Android 6.0 besonders schnell und effizient ausgeführt wird. So habe man Zusatzapps entfernt, für die es bereits Google-Pendants gibt, beispielsweise den Kalender, Fotoverwaltung und Musikplayer. Optisch ähnelt HTCs Android-Oberfläche damit eher der "Stock-Variante" von Google, soll dank frei platzierbaren Icons und Stickern aber mehr Vielfalt bei der Gestaltung bieten. HTC bietet zudem weiterhin seine E-Mail, SMS- und Kamera-Apps an - diese wurden aber überarbeitet, um den Material-Design-Richtlinien zu entsprechen.

Rückkehr von UltraPixel

Bei der Kamera feiert eine umstrittene HTC-Technologie seine Rückkehr: UltraPixel. Diese war zuletzt im HTC One M8 zu finden und sollte bessere Aufnahmen bei schlechten Lichtbedingungen ermöglichen, man musste allerdings eine relativ niedrige Auflösung in Kauf nehmen. Nun habe man einen Weg gefunden, die UltraPixel-Technologie mit einem hochauflösenden Sensor zu kombinieren. Dabei setzt man offenbar auf jenen Sensor, der auch im Nexus 6P und Nexus 5X zum Einsatz kommt (Sony IMX377). Dieser löst nun mit zwölf statt nur vier Megapixeln auf (1,55 µm - mehr als beim Huawei P9) und soll dank einer lichtstarken Linse (f/1.8) sowie einem optischen Bildstabilisator auch Aufnahmen bei schlechten Lichtbedingungen ermöglichen.

Zudem wurden ein Dual-LED-Blitz sowie ein Laser-Autofokus verbaut. Fotos können in 12-Bit-RAW aufgenommen werden, bei der Video-Aufnahme wird auch 4K-Qualität (2160p) mitsamt HiRes-Audio unterstützt. Überraschenderweise wurde auch ein optischer Bildstabilisator bei der 5-Megapixel-Frontkamera verbaut, die dank Weitwinkel-Linse (ebenfalls f/1.8) besonders gut für Selfies geeignet sein soll. Schnelle Schnappschüsse sollen dank einer flotten Kamera-App möglich sein, die binnen 0,6 Sekunden gestartet und einsatzfähig ist.

Lautsprecher verlegt

Eine ebenfalls große Veränderung betrifft die BoomSound-Lautsprecher. Nur mehr einer der beiden Stereo-Lautsprecher ist nach vorne gerichtet. Unten musste dieser der Home-Taste mit Fingerabdrucksensor sowie den kapazitiven Softkeys weichen und wurde nun, wie auch bei der Konkurrenz, auf die Unterseite verlegt. Das soll die Audioqualität laut HTC aber nicht beeinträchtigen. Ohnedies legt HTC großen Wert auf die Audioausgabe: So soll die Wiedergabe mit 24-Bit-Qualität und Dolby-Surround-Sound möglich sein. Zudem wird erstmals bei einem Android-Smartphone die drahtlose Wiedergabe per AirPlay unterstützt. So kann die aktuelle Wiedergabe auf AirPlay-zertifizierte Lautsprecher übertragen werden. Im Lieferumfang sind auch Noise-Cancelling-Kopfhörer von JBL enthalten.

Ab 699 Euro

Das HTC 10 soll ab Anfang Mai für 699 Euro in Österreich, Deutschland und der Schweiz erhältlich sein. In Österreich soll das Gerät bei Drei in Carbon Grey, Glacier Silver und Topaz Gold erhältlich sein, bei A1 wird es in Carbon Grey und im Einzelhandel in Carbon Grey und Topaz Gold angeboten. Zudem wird eine überarbeitet Version des Dot-View-Covers angeboten. Dieses setzt nun auf ein semi-transparentes Kunststoff-Gehäuse statt Löchern, um Bildschirminformationen anzuzeigen. So können beispielsweise auch die Kamera-App oder Telefonanrufe gestartet werden, ohne das Cover zu öffnen.

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Michael Leitner

derfleck

Liebt Technik, die Möglichkeiten für mehr bietet - von Android bis zur Z-Achse des 3D-Druckers. Begeistert sich aber auch für Windows Phone, iOS, BlackBerry und Co. Immer auf der Suche nach "the next big thing". Lieblingsthemen: 3D-Druck, Programmieren, Smartphones, Tablets, Open Hardware, Videospiele

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