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LG G4 im Hands-on: Hochleistung in Leder

Das G4 ist LGs aktuelles Android-Spitzenmodell, das es mit der Konkurrenz von Samsung, Sony, HTC, Motorola und andere aufnehmen soll. Wie auch bei der Konkurrenz dürfte es auch für LG nicht ganz einfach gewesen sein, ein Handy zu entwickeln, das sich deutlich von seinem Vorgänger abhebt. Im Fall von LG war schon das Vorgängermodell G3 aus 2014 unter anderem mit QHD-Display, Quad-Core-CPU und 13-Megapixel-Kamera ausgestattet. Bei seinem neuen Modell legt LG einen deutlichen Fokus auf Design. Das hat sich auch in der guten Verarbeitung niedergeschlagen.

Nimmt man das neue G4 erstmals in die Hand, fällt auf, dass das Handy durchwegs sauber und hochwertig verarbeitet ist. Das Handy wird wahlweise mit Metallrückseite oder mit Leder-Rückseite angeboten, die es jeweils in verschiedenen Farben gibt. In der Praxis machen die Metall-Varianten einen etwas besseren Eindruck als die Leder-Oberfläche, die in Sachen Optik etwas an Motorolas Moto X erinnert.

Mit 5,5 Zoll Displaydiagonale ist das G4 fast genauso groß wie sein Vorgänger. Mit einem Gewicht von 155 Gramm liegt es gut in der Hand. Das G4 weist eine sehr dezente Biegung auf, die man mit freiem Auge aber nur dann sieht, wenn man das Handy mit dem Display nach unten auf einen flachen Untergrund legt. Laut L4 sorgt die Biegung dennoch dafür, dass das Handy widerstandsfähiger gegenüber Stürzen auf den Boden ist.

Auswechselbarer Akku

LG widersetzt sich beim G4 dem allgemeinen Trend, Akkus fix zu verbauen und auf MicroSD-Kartenslots zu verzichten. So ist der rückseitige Deckel beim G4 abnehmbar, dahinter verbergen sich der Akku mit 3000mAH sowie ein Einschub für die Speicherkarte. Der interne Speicher von 32GB lässt sich dadurch um bis zu 128GB erweitern.

In Sachen Bedienelemente bleibt LG seinem bekannten Konzept treu. Power-Button sowie die Tasten zur Regelung der Lautstärke sitzen auf der Rückseite des Gerätes. Wirklich sinnvoll ist dieses Markenzeichen jedoch auch beim neuesten Modell nicht und man muss beim Druck des Power-Knopfes aufpassen, dass man das Handy durch die etwas unnatürliche Haltung nicht auf den Boden fallen lässt.

Display

Das Display des G4 löst mit 1440 x 2560 Pixel auf, wodurch es bei einer Diagonale von 5,5 Zoll auf eine Pixeldichte von 538 PPI kommt. Darüber hinaus verfügt es laut LG über die sogenannte IPS-Quantum-Technologie, die verhindern soll, dass die Hintergrundbeleuchtung für einen Farbstich sorgt.

In der Praxis ist das Display tatsächlich äußerst scharf und die Farben wirken neutral und natürlich. Bei strahlendem Sonnenschein konnte man auf dem Display zwar noch genug erkennen, jedoch wäre es wünschenswert gewesen, wenn es noch eine Spur heller gewesen wäre.

Innenleben und Kamera

Im Inneren setzt LG auf den Snapdragon 808 Chipsatz mit einer CPU mit sechs Kernen. Für die Grafikdarstellung ist ein Adreno 418 integriert. Die Hardware reicht vollkommen aus, um Android in der vorinstallierten Version 5.1 ohne nennenswerte Verzögerungen zu bedienen.

Auch die Kamera-App startet blitzschnell, laut LG sind es 0,6 Sekunden. Auf die Foto-Funktion hat LG ebenfalls einen wichtigen Fokus beim neuen G4 gelegt. Die Kamera löst mit 16 Megapixeln auf, der Sensor dahinter hat eine Größe von 1/ 2/6 Zoll und eine maximale Blende von f1.8. Integriert wurde auch abermals der Laser-Autofokus, der besonders schnelles Scharfstellen, auch in schwierigen Lichtsituationen ermöglicht. Im Kurztest stellte das Handy verlässlich scharf, ein wahrnehmbarer Unterschied zu anderen Smartphone-Spitzenmodellen war nicht vorhanden. LG hat auch eine neue Art Bildstabilisator eingebaut, der für scharfe Fotos sorgen soll.

LG bietet in der Kamera-App neben den bekannten Automatik-Modi auch die Möglichkeit, Einstellungen wie Blende, Belichtung und Weißabgleich manuell vorzunehmen. Das Kamerainterface macht einen intuitiven und gut überschaubaren Eindruck.

Software

LG liefert das G4 mit Android Lollipop in der Version 5.1 aus. Darüber hat LG das hauseigene Interface UX 4.0 gelegt, das sich an Googles Material-Designvorgaben hält. Die Oberfläche macht einen durchwegs hübschen Eindruck und ist mit einigen Extras versehen, mit denen sich LG von der Konkurrenz abheben sollen. Dazu zählt unter anderem eine intelligente Foto-Galerie, die Fotos automatisch nach Ort und Zeitpunkt der Aufnahme sortiert.

Wie schon beim G3 kommen auch wieder die sogenannten Smart Cards zum Einsatz, über die man sich etwa Notizen machen kann und die einem automatisch Informationen dann liefern, wenn man sie auch benötigt.

Erster Eindruck

Die Verbesserungen des G4 im Vergleich zum Vorgänger sind subtil ausgefallen, könnten für manche Anwender jedoch dennoch entscheidend sein. Wer etwa viel fotografiert, dürfte die neuen Kamera-Features durchaus zu schätzen wissen. Insgesamt dürfte das G4 ein Spitzenmodell sein, das den Vergleich mit Galaxy S6, Sonys Z4, HTCs One M9 nicht scheuen muss. Besonders der auswechselbare Akku dürfte bei vielen Kunden gut ankommen.

Das G4 wird ab Ende Mai in Österreich erhältlich sein. Der UVP der Metall-Varianten liegt bei 649 Euro, die Leder-Versionen werden 699 Euro kosten.

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Thomas Prenner

ThPrenner

Beschäftigt sich mit Dingen, die man täglich nutzt. Möchte Altes mit Neuem verbinden. Mag Streaming genauso gern wie seine Schallplatten. Fotografiert am liebsten auf Film, meistens aber mit dem Smartphone.

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