U2-Sänger Bono verteidigt Apple-Gratisaktion
Nach heftiger Kritik hat sich U2-Sänger Bono (54) für das von Apple verschenkte neue Album seiner Band gerechtfertigt. "Von Entwertung der Musik durch diese Aktion zu reden, ist Schwachsinn", sagte er im Gespräch mit dem Nachrichtenmagazin "Focus". Bono und seine Band hatten sich am Dienstag für die ungefragte Verbreitung ihres aktuellen Albums auf der Online-Plattform iTunes entschuldigt.
"Wir dachten, es war eine gute Idee, sich mit Apple zusammen zu tun, um die Leute, die tatsächlich etwas für Musik bezahlen, mit einem Geschenk zu belohnen", sagte Bono jetzt. Apple hatte das neue U2-Album "Songs of Innocence" seinen rund 500 Millionen Nutzern in der Online-Plattform iTunes zum kostenlosen Herunterladen bereitgestellt. Normalerweise müssen die iTunes-Nutzer für Musik bezahlen. Zu den Kritikern der Gratisaktion zählte der Sänger Herbert Grönemeyer (58). Er hatte von einer Respektlosigkeit "gegenüber den hart arbeitenden Kollegen" gesprochen.
Bono und Apple
Dem "Focus" sagte Bono, Apple sei ein Musikunternehmen, "das dafür kämpft, dass die Leute bezahlt werden". Laut dem Magazin kündigte Bono an, U2 wolle die Kooperation mit Apple fortsetzen. Man arbeite gemeinsam an einem Dateiformat, das Musik, Video, Fotos und Texte zu einem Multimedia-Erlebnis verbinde und weitgehend kopiersicher sei. Das nächste Album der Band, "Songs of Experience", solle bereits in ein bis zwei Jahren im neuen Format erscheinen.