Science

200 Gbit/s: NASA stellt Rekord bei Datentransfer aus dem All auf

Der winzige NASA-Satellit TBIRD ("TeraByte InfraRed Delivery") hat einen Rekord gebrochen: Mit bislang unübertroffener Geschwindigkeit hat er Daten aus dem All zur Erde übertragen. Und zwar mithilfe eines Lasers

Von seiner Position im Erdorbit aus hat TBIRD 3,6 Terabyte an Daten zur Bodenstation mit einer Geschwindigkeit von 200 Gigabit pro Sekunde (Gbit/s) oder 25 Gigabyte/Sekunde übermittelt. Das teilte die NASA kürzlich in einer Presseaussendung mit. Damit habe der Satellit seinen bisherigen Rekord von 100 Gbit/s, den er im vergangenen Sommer aufgestellt hatte, deutlich übertroffen.

Es sei zudem die höchste Geschwindigkeit, die jemals mit Laserlicht zwischen Weltraum und Erde erreicht wurde, so die US-amerikanische Raumfahrtbehörde. 

"Das Erreichen von 100 Gbit/s im Juni war bahnbrechend, und jetzt haben wir diese Datenrate verdoppelt – dies wird die Art und Weise, wie wir im Weltraum kommunizieren, verändern", sagt Beth Keer, die Missionsleiterin von TBIRD.

Bessere Kommunikation für künftige Missionen

TBIRD wurde speziell entwickelt, um die Laserkommunikationstechnologie – auch optischer Richtfunk genannt – der NASA zu testen und zu verbessern. Derzeit nutzt die NASA Radiowellen, um Daten zu und von ihren Raumfahrzeugen zu übertragen. Dabei handelt es sich um die gleiche Technologie, die etwa auch bei Autoradios oder Mobilfunk zum Einsatz kommt.

Da die Raumfahrtbehörde im Rahmen der Artemis-Missionen aber Menschen zum Mond und darüber hinaus schicken will, forscht sie an effektiveren Kommunikationsmethoden. Die Umstellung von Radiowellen auf Laser wäre laut der Behörde vergleichbar mit dem Wechsel von einer Einwahl ins Internet per Modem zu einem Breitband-Internetanschluss.

Lasertechnologie soll Datenlimit erhöhen

Bei der Methode der NASA werden Daten durch Infrarotstrahlen, die mit freiem Auge nicht sichtbar sind, zu einem Empfänger übertragen. Diese Technologie hat das Potenzial, die Datenübertragungsraten deutlich zu erhöhen. Das bedeutet, Satelliten könnten künftig mehr Informationen in einer einzigen Übertragung senden und empfangen.

Der kleine Satellit ist gerade mal so groß wie eine Taschentuchbox.

"Die Laserkommunikation ist das fehlende Glied, das die wissenschaftlichen Entdeckungen der Zukunft ermöglichen wird", ist sich Missionsleiterin Keer im Hinblick auf künftige Missionen sicher. Mit optischem Richtfunk werde man in der Lage sein, das volle Potenzial von riesigen Datenmengen auszuschöpfen. 

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