400 Jahre alter Code in Maria Stuarts Briefen geknackt
„Das ist eine wirklich aufregende Entdeckung“, sagte der federführende Autor, George Lasry, einer Mitteilung zufolge. Bei der Entschlüsselung der Briefe entdeckte das Team, zu dem neben dem Kryptografen Lasry auch der Musikprofessor Norbert Biermann und der Physiker Satoshi Tomokiyo gehören, rund 50 bis dato unbekannte Schriften.
Maria Stuart benutzte sie demnach, um aus ihrer Gefangenschaft heraus mit dem damaligen französischen Botschafter in England, Michel de Castelnau de Mauvissière, als einem wichtigen Verbündeten zu kommunizieren.
Oft schrieb sie über ihre schlechten Bedingungen in der Haft, gesundheitliche Leiden oder Verhandlungen mit Queen Elizabeth I. über eine mögliche Freilassung.
Stuart stand zu Lebzeiten auf Platz eins der englischen Thronfolge nach ihrer Cousine Queen Elizabeth I. Diese ließ ihre Cousine für mehr als 18 Jahre einsperren, da sie sie als Bedrohung empfand. Schließlich brachte man sie sogar im Alter von 44 Jahren um, weil man ihr vorwarf, in einen Mordkomplott verwickelt zu sein.
Das Forscherteam, das seine Erkenntnisse am Mittwoch in der Fachzeitschrift Cryptologia veröffentlichte, stieß in einem französischen Online-Archiv auf die Briefe.
Erst nachdem sie die aufwendigen Geheimschriften in den 57 Briefen mittels manueller und digitaler Techniken entschlüsselt hatten, machten sie die frühere schottische Königin Maria Stuart als Autorin aus.
Die Schriften stammen aus den Jahren 1578 bis 1584, wenige Jahre vor ihrer Enthauptung im Jahr 1587. Die Entschlüsselung der Schriften belegt damit auch, wie lange dieser Kontakt zur Außenwelt bestand.