Amazon-Chef schießt Kapsel mit Skywalker-Puppe ins All
Tesla-Chef Elon Musk ist nicht der einzige Technologie-Milliardär, der parallel zu seinem Kerngeschäft vom Weltraum fasziniert ist. Anders als Musk ist Bezos mit seiner Firma Blue Origin allerdings auf strikte Geheimhaltung bedacht, was den Entwicklungsfortschritt der Projekte betrifft. So auch bei seinem Plan, Privatpassagiere mit einer Raumkapsel ins All zu befördern und nach einem kurzen Ausflug wieder sicher auf der Erde zu landen.
Letzter Test 2016
Nachdem der letzte öffentlich absolvierte Test bereits mehr als ein Jahr zurücklag, war es umso überraschender, dass Blue Origin nun eine Kapsel mit großen Fenstern sowie mit einem neuen Antriebsmodell Richtung Weltraum schoss. Im Inneren hat sich auch eine auf den Namen "Skywalker" getaufte Puppe befunden, wie Bezos nach erfolgreichem Start und Landung des Antriebs und der in knapp 80 Kilometer Höhe separierten Kapsel auf Twitter postete.
In einem zusammengeschnittenen Video wurden Start und Landung der Transport-Einheit namens "NewShepard" gezeigt. Während das Raketenbauteil kontrolliert vertikal mit seinem eigenen Antrieb landet, wurde auch die Landung der Kapsel in der Wüste von Texas dokumentiert, deren Fall mit riesigen Fallschirmen abgefangen wurde. Die Aufprallgeschwindigkeit für die Kapsel soll nur eine Meile pro Stunde, also etwa 1,6 km/h betragen haben.
Minutenlange Schwerelosigkeit
Bezos will mit seiner Weltraumfirma Weltraumflüge für Privatpassagiere anbieten. Diese sollen zumindest in eine Höhe von über 100 Kilometer transportiert werden. Die Reisebahn ist bogenartig angelegt. Nachdem, die Kapsel die Höhe erreicht hat, fällt sie für einige Minuten, in der Passagiere auch eine Schwerelosigkeit verspüren wieder zu Boden. Um grandiose Ausblicke auf die Erde zu ermöglichen, experimentiert Blue Origin mit extragroßen Fenstern in der Kapsel.
Neben "NewShepard" und der Kapsel, die erstmals mit eingebauten Fenstern einen Testflug bestreiten durfte, arbeitet die Firma auch an einer leistungsstarken wiederverwendbaren Rakete namens "New Glenn". Diese könnte Elon Musk und seiner SpaceX Falcon Heavy bei Transportmissionen auf den Mond oder schließlich auf den Mars Konkurrenz machen. Einem Weltraumexperten zufolge könnte Bezos bei der Entwicklung seiner Rakete weiter sein, als angenommen - eben weil die Forschung vor allem hinter verschlossenen Türen stattfinde.