Corona-Medikament Remdesivir wirkt bei vielen COVID-19-Patienten
Das Medikament Remdesivir des US-Biotechkonzerns Gilead schlägt bei vielen COVID-19-Patienten offenbar an. Eine Studie belege, dass die Genesungszeit im Vergleich zu Plazebo-Patienten um vier Tage oder 31 Prozent sinke, wie das National Institutes of Health (NIH) mitteilte. Auch sei die Todesrate etwas geringer. Eine endgültige Auswertung der Studie läge allerdings noch nicht vor.
"Unsere Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit, COVID-19-Fälle zu identifizieren und mit der antiviralen Behandlung zu beginnen, bevor die Lungenerkrankung so weit fortschreitet, dass eine künstliche Beatmung erforderlich wird", schrieben die NIH-Forscher. Sie halten insbesondere eine Kombination von Remdesivir mit anderen Behandlungen für erfolgversprechend.
Begrenzter Einsatz des Medikaments
Bislang gibt es weder einen Impfstoff noch ein Medikament für die durch das Coronavirus ausgelöste Lungenkrankheit COVID-19. Gilead erhielt vor kurzem die US-Zulassung für die Verwendung von Remdesivir in Notfällen, nachdem der Arzneimittelhersteller Daten zur Verfügung gestellt hatte, die zeigten, dass das Medikament den Krankheitsverlauf bei Patienten verkürzen kann.
In Europa hat die Europäische Arzneimittelbehörde EMA ihre Empfehlungen für den begrenzten Einsatz des Wirkstoffs Remdesivir, zur Behandlung schwerer Coronavirus-Infektionen ausgeweitet. Es könne nun zusätzlich bei bestimmten stationären Patienten angewandt werden, die nicht auf Beatmungsgeräte angewiesen seien, teilte die EMA Mitte Mai mit.